Sebastian Fitzek - Der Augenjäger







Gebundene Ausgabe
Erschienen am: 27.09.2011
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3426198810
Seitenzahl: 450
Preis: 19,99 €















Zitat

George R. R. Martin - Die Herren von Winterfell






Taschenbuch Neuauflage
Erschienen am: 10.12.2010
Verlag: Blanvalet
ISBN:
978-3442267743
Seitenzahl: 571
Preis: 15 €














Zitat
Einen Moment lang war Eddard Stark von einer schrecklichen Vorahnung erfüllt. Hier war sein Platz, hier im Norden. Er sah sich nach den steinernen Gestalten um und atmete tief in der kalten Stille der Gruft. Er spürte die Blicke der Toten. Sie alle lauschten, das wusste er. Und der Winter nahte. 

Inhalt
Die rechte Hand des Königs Robert ist tot. Die Witwe des Toten, John Arryn, ist der festen Überzeugung, dass ihr Mann umgebracht wurde, doch wer würde einem so beliebten Mann etwas antun?
Kurzerhand reist der Hofstaat nach Winterfell, um Lord Eddard Stark zur neuen Hand zu ernennen. Ned bleibt nichts anderes übrig, als einzuwilligen und mit seinen beiden Töchtern Arya und Sansa an den Hof des Königs in Königsmund zu ziehen. Auch der mysteriöse Unfall seines Sohnes Bran kann den Umzug nicht verhindern
Doch als der komatöse Junge ermordet werden soll, entspinnt sich ein unüberschaubares Geflecht an Intrigen. Was hat die Königin damit zu tun und was ihr kleinwüchsiger Bruder? Und wieso ist es plötzlich so wichtig, dass noch zwei Erben des eigentlichen Königshauses leben?

Zum Buch
George R. R. Martin wird auf dem Klappentext der Neuübersetzung der Bücher als der amerikanische Tolkien bezeichnet, doch ich muss sagen, dass mir sein Buch wesentlich mehr zusagt, als die Werke Tolkiens.
Das soll keine Abwertung der fantastischen Werke des britischen Autors sein, doch mit der Reihe „Lied von Eis und Feuer“ schuf Martin eine Fantasywelt, die Reich an Leben und Detail ist und in der Charaktere leben, die man einfach lieben… oder eben auch hassen muss, ohne auf die Fortführung der Handlung zu verzichten. Es wird ein Gleichgewicht bewahrt zwischen der Liebe zum Detail und dem Fortgang der Handlung, das das Lesen erleichtert. Auch die Sprache, derer sich Martin bedient, lässt sich fließend lesen. Einzig die doch recht langatmigen Kapitel und die unregelmäßigen Wechsel der Sicht auf die Ereignisse verdarben mir hin und wieder die Lust den Wälzer aufzuschlagen.
Von der ersten Seite an steigt die Spannung und wie auch in der Realität kann es stets noch schlimmer kommen.
Einzige Kritik, für die allerdings dem Autor keine Schuld gegeben werden kann, ist die furchtbare neue Übersetzung. Namen wie Snow und Castelyrock ins Deutsche zu übertragen erscheint recht sinnlos und stellt die Charaktere vor eine gewisse Lächerlichkeit, die ihnen sonst erspart bliebe.

Fazit
Insgesamt vergebe ich 4 Sterne für ein Meisterwerk mittelalterlicher Fantasy, das mich sofort in seinen Bann zog. Für jeden, der es gerne etwas brutal mag zu empfehlen, man sollte lediglich enge Bindungen zu den Charakteren vermeiden. Ich fiebere dem zweiten Teil entgegen.

Ausgabe: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥

Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥



Oliver Plaschka - Die Magier von Montparnasse








Taschenbuch
Erschienen am: 01.09.2010
Verlag: Klett-Cotta
ISBN: 978-3453431249
Seitenzahl: 427
Preis: 8,99 €














Zitat
“Die Schöpfung als Ganzes schmerzt es nicht mehr diese Variante zu verlieren, als es einen Baum schmerzt, ein Blatt abzuwerfen. Wir dagegen sind die Läuse auf diesem Blatt.“ 

Inhalt
Ravi ist ein Zauberkünstler und zusammen mit seiner Partnerin Blanche hat er das größte Engagement seiner Karriere im Bobino im berühmten Viertel von Montparnasse. Doch in der letzten Vorstellung begeht er einen furchtbaren Fehler. Zwar einen, der ihm selbst und Blanche das Leben rettet, aber auch die Stadt der Liebe zu einem Ort des Schreckens macht. Es gibt nur eine Regel. Benutze niemals echte Magie!
Durch den Regelbruch landet die Stadt in einer Zeitschleife und als Ravi am nächsten Morgen erwacht ist es erneut Sonntag und Blanche wacht nicht mehr auf. Dieser Tatsachen aber nicht genüge, tauchen plötzlich weitere Magier auf, die angeblich nur herausfinden wollen, was passiert sei, doch sie könnten ebenso gut von der Gesellschaft sein, die über die Regeln wacht. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, die an jedem Morgen von neuem beginnt.
Wie kann man die Ordnung wieder herstellen und welche Rolle spielt Justine, die Kellnerin des Jardin dabei? Ravi steht vor einem Rätsel, das alles Bisherige zu übersteigen scheint.

Zum Buch
Oliver Plaschka setzt in seinem Erstlingswerk gekonnt auf eine gute Mischung aus Magie, Legenden, Liebe und Intrigen. Mag einem das Buch nach dem ersten Kapitel noch als eine nette Geschichte über Zauberer und Magie erscheinen, wird damit spätestens auf den nächsten Seiten aufgeräumt. Niemand scheint zu sein was er vorgibt und jeder scheint für jemand anderen zu arbeiten.
Mit viel Tiefe werden die Figuren zum Leben erweckt und bleiben an mancher Stelle dem Leser bis zum Ende ein Rätsel. So wie auch Ravi in der Geschichte wird man vor ein solches Rätsel gestellt, das nach und nach, ganz nach Manier von Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes, entschlüsselt wird.
Einzig die doch recht philosophischen und teils religiösen Verstrickungen führen zu einem Bruch des leichten Leseflusses. Dadurch wurde mir persönlich das Werk an der ein oder anderen Stelle etwas zu langatmig.

Fazit
Trotzdem verdient das Buch insgesamt die vier Sterne. Ein Muss für Fans von Holmes und guter Fantasy, die zur Abwechslung mal nicht in mehreren Teilen auftritt, sondern am Ende des Buches, so wie es sich für eine Geschichte mit viel Liebeseinfluss gehört, mit einem Happy End auftrumpft.

Ausgabe: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥



Jonathan Nasaw - Die Geduld der Spinne






Taschenbuch
Erschienen am: 18.05.2005
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453431249

Seitenzahl: 400
Preis: 7,95 €















Anna Godbersen - Die Prinzessinnen von New York





Taschenbuch
Erschienen am: 01.03.2008
Verlag: Ullstein
ISBN:
978-3548267791
Seitenzahl: 400
Preis: 7,95 €












Inhalt
Liebe, Intrige, Leidenschaft. Anna Godbersen spannt ein Geflecht aus den verschiedensten Emotionen und stürzt die gehobene Gesellschaft New Yorks zum Ende des 19. Jahrhundert von einem Skandal in den Nächsten.
Die Hollands verarmen und einzig die hübsche, älteste Tochter Elizabeth kann das Verhindern. Da kommt der Antrag vom reichsten Junggesellen der Stadt doch gerade richtig. Schade nur, dass auch Henry Schoonmaker die junge Frau nur aus einem Zwang heraus ehelichen will. Ist Elizabeth unsterblich in den Kutscher der Familie verliebt, so soll Henry nur sein Lotterleben hinter sich lassen, um seinem Vater dazu zu verhelfen Bürgermeister zu werden. Und das obwohl er doch ein Stelldichein mit Penelope, Elizabeth bester Freundin, hatte. Und dann ist da ja auch noch Elizabeths jüngere Schwester Diana, die ganz plötzlich in sein Leben tritt und ihm den Kopf gewaltig verdreht.
Da kommt der Tod der hübschen Elizabeth doch gerade Recht, oder nicht?

Zum Buch
Ich habe den zweiten Teil der Reihe zuerst von einer Freundin ausgeliehen. Wir beide haben das Buch gelesen und irgendwie kamen uns Anfang und Ende etwas seltsam vor. Es hörte sich an, als müsste man Elizabeth und den Rest der Gesellschaft schon kennen und das Ende versprach irgendwie fortgesetzt zu werden. Wie sich herausstellen sollte gab es auch noch einen ersten und einen dritten Teil.
Ich habe natürlich nicht allzu viel Spannung vom ersten Band erwartet, da ich ja so bereits wusste worauf alles hinauslaufen würde, doch trotzdem hat mir das Buch recht gut gefallen. Es war in dem gleichen leichten Stil geschrieben wie auch sein Nachfolger und hielt doch noch ein paar Fragen offen, die ich noch nicht beantwortet bekommen hatte. Durch den reichen Personenwechsel bekommt man immer wieder neue Einblicke in das Leben der gehobenen Gesellschaft und man hat die Möglichkeit mit jedem Charakter ganz auf seine eigenen Art mitzufühlen.

Fazit
Eindeutig ein nettes Buch ür zwischendurch, allerdings nichts für Klischeeablehner. Die Geschichte kommt insgesamt schon sehr kitschig daher und hardert nicht mit dem netten Schmalz, der von den Seiten trieft.


Ausgabe: ♥♥♥ 
Charaktere: ♥♥♥ 
Spannung: ♥♥ 
Humor: ♥♥♥ 
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥ 



Kai Meyer - Arkadien erwacht




Gebunden
Erschienen am: 01.11.2009
Verlag: Carlsen
ISBN:
978-3551582010
Seitenzahl: 416
Preis: 19,90 €













Allgemein
Verbotene Liebe. Wir dürfen uns nicht lieben, unsere Familien würden uns umbringen. Klingt ziemlich nach Romeo und Julia, aber weit gefehlt. Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Alessandro Carnevare und Rosa Alcantara auf den ersten Blick an das altbekannte Mafiaklischee aus Shakespears Drama erinnert, so hat Kai Meyer doch geschickt neue Einflüsse eingebunden, die der Geschichte eine ganz andere Wendung geben.

Inhalt
Rosas Vater war Erbe eines Mafiaclans auf Sizilien. Schon einige Zeit ist er tot und nun kurz vor ihrem 18ten Geburtstag reist Rosa in ihre alte Heimat, wo sie ihre Schwester Zoe besuchen will. Bereits im Flugzeug begegnet sie Alessandro, der zu der Beerdigung seines Vaters nach Sizilien kommt. Auch er ist damit Erbe eines Mafiaclans. Allerdings sieht die Situation bei den Carnevares etwas anders aus. Sein Onkel versucht mit aller Macht die Stelle des capo zu übernehmen und Alessandro los zu werden. Es kommt zu einem Krieg unter den Clans und innerhalb der Clans selbst.
Auch bis hier scheint alles noch immer wie in Romeo und Julia zu enden, doch damit zieht man voreilig Schlüsse. Woher kommt der Tiger. Seit wann gibt es auf Sizilien Löwen und Panther? Warum will der Tiger Rosa töten? Und woher kommt die riesige Schlange, die sie plötzlich rettet? Warum hat ihre Schwester am nächsten Morgen überall am Körper Wunden, während ihre Tante ihr zu erklären versucht, dass sie gestürzt sei und nur geträumt habe?
Fragen, auf die man schon sehr bald eine Antwort erhält. Arkadien wird zum Leben erweckt und Rosa befindet sich bald in einem alten Mythos von einem Fluch, den Zeus auf den ersten Menschen gelegt hat, der sich so in ein Tier verwandelte, wann immer seine Emotionen mit ihm durchgingen.

Zum Buch

Kai Meyer schafft mit Arkadien erwacht einen wunderbaren Auftakt zu einer neuen Reihe, die einen fesselt und auch noch nach dem Ende beschäftigt. Sollte man allerdings auf der Suche nach einem Einzelband sein, ist man an dieser Stelle falsch. Die Geschichte ist nach dem ersten Band natürlich keineswegs abgeschlossen und viele Fragen bleiben für die nächsten Bände noch offen. Durch die Leichtigkeit, mit der die Geschichte erzählt wird, lassen sich die 420 Seiten allerdings recht schnell bewältigen und die kurzen Kapitel verleiten dazu das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Charaktere erhalten im Verlauf der Geschichte ihre ganz eigene Identität und werden mit einer Liebe zum Detail beschrieben, die es einem leicht macht sich ein Bild der beiden Hauptpersonen und auch ihrer Feinde zu machen. Auch die Geschichte wird schlüssig verfolgt und enthält immer wieder Spannungsmomente, die dafür sorgen, dass man eigentlich gar nicht mit dem Lesen aufhören will.

Fazit
Insgesamt ein gelungenes Werk Fantasie, dass einen in eine andere Welt abtauchen lässt, in der sich der Panther in die Schlange verliebt.

Ausgabe: ♥♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥



Stephen King - Carrie





Erschienen:01.01.1992
Seitenanzahl: 285
Preis: 7,99 €

















Zitat
„CARRIE WHITE BRENNT FÜR IHRE SÜNDEN! JESUS IRRT SICH NIE!“

Inhalt
In dem kleinen Dorf Chamberlain geht etwas Seltsames vor. Schon damals war man sich dessen nur zu gut bewusst. Es regnete Steine auf das Haus der Whites. Doch wenn man glaubte, dass dieses seltsame Phänomen damals zum ersten und einzigen Mal aufgetaucht war, dann hatte man sich geirrt.
Carrie ist 16 Jahre alt und eine Außenseiterin. In der High School halten sie alle für verrückt, weil ihre Mutter ihr den strengen Glauben an Gott eingeprügelt hat. Sie empfindet fast jegliche Art Spaß zu haben als Sünde und schämt sich für ihren eigenen Körper. Als sie dann im Duschraum der Mädchen zum ersten Mal ihre Periode bekommt nimmt das schreckliche Schicksal des Mädchens – und damit auch das der ganzen Stadt – seinen Lauf.
Man verhöhnt sie und macht Witze. Auch wenn die Mädchen, die an diesem „Spaß“ beteiligt waren bestraft werden, hören sie nicht auf Carrie wieder und wieder zu demütigen, bis sie damit am Frühlingsball der Abschlussklasse eine Grenze überschreiten, die niemals hätte überschritten werden dürfen.

Zum Buch
Im Gegensatz zu meiner ersten Begegnung mit King bin ich nun wirklich angetan. Auch wenn meine Ausgabe des Buches fast so alt ist wie ich selbst und somit noch die alte Rechtschreibung aufweist, störte ich mich nur gelegentlich an den scharfen S, die überall auftauchten.
King mischt eine spannende Geschichte des Übernatürlichen zusammen und zeigt darin ausgezeichnet das Verhalten von Gesellschaft und Behörden auf. Auch die Gefühle eines Mädchens, das von allen anderen Ausgeschlossen wird, werden hervorragend getroffen.
Durch die immer wieder einfließenden Berichte aus Forschungen, der Untersuchungskommission und den Büchern der wenigen Überlebenden, wird eine Geschichte gesponnen, die bis zur letzten Seite spannend bleibt. Mich störten lediglich die Wiederholungen, die durch diese Berichte hin und wieder entstanden. Auch wenn das Ende schon zu beginn des Buches durch eben diese Berichte allgegenwärtig und unausweichlich erschien, wird der Zusammenhang, der zu eben diesem Ausgang führte doch gut strukturiert und verständlich dargelegt und spannend geschildert.

Fazit
Trotz der netten Geschichte, die auf wenigen Seiten wirklich gut verpackt war habe ich mich entschieden Carrie mit 3 Sternen zu bedenken. Mal wieder fehlen mir die halben Sterne, um die Tendenz nach oben zu kennzeichnen. Ein Buch für zwischendurch, allerdings kein Werk, das einen auch noch Monate nach dem Lesen fesselt.

Ausgabe: ♥♥ 
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: /
Schlüssigkeit: ♥♥♥


Tanja Kinkel - Im Schatten der Königin






Erschienen: 15. Februar 2010
Seitenanzahl: 424
Preis: 19,95 €
Taschenbuch: 9,99 €
Hörbuch: 12,95 €













Zitat
"Ja, eine Frau, die ihrem Herzen folgte – und die Macht hatte, zu töten, was ihr dabei in den Weg kam -, die war das Gefährlichste, was man sich vorstellen konnte."

Inhalt
England 1560. Thomas Blount. Staatsmann, Ehemann und Vater. Seit seiner Kindheit ist er eng verbunden mit der Familie Dudley. Zusammen mit den Söhnen seiner Base Jane zog er in den Krieg gegen Frankreich und überlebte diesen, genauso wie den tiefen Sturz der Familie Dudley. Statt sich nach dem Tod Königin Marys aber zurückzuziehen und bei seiner Frau und den beiden Kindern zu bleiben, bleibt er an der Seite seines Vetters Robert, der hoch im Ansehen der neuen Königin Elizabeth steht. So hoch, dass man ihm eine Affäre mit der „Ketzerkönigin“ nachsagt. Angeblich sollen beide heiraten wollen, doch da gibt es ein Problem. Robert ist bereits verheiratet und plötzlich ist Amy Dudley tot. Thomas muss sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben, um den erneuten Sturz der Familie Dudley zu verhindern und dabei tief in den Abgrund seiner eigenen Seele blicken. Das alles muss er tun, ehe die Untersuchungskommission ihr Urteil über Robert fällt. Ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen die Feinde der Dudleys beginnt.

Zum Buch
Wie so oft war es auch bei diesem Roman mal wieder die Frage zwischen Top oder Flop. So oft steht in den Regalen mit historischen Büchern das eine genau neben dem anderen.
Die Zeit der Tudors ist meine absolute Lieblingszeit in der Geschichte und ich verschlinge sozusagen alles was sich dazu bietet. Doch deshalb sind die Bücher längst nicht alle gut.
Tanja Kinkel war mir bisher nur aus den Erzählungen einer Freundin ein Begriff, die „Das Spiel der Nachtigal“ gelesen hat. Ihr persönlich gingen dort die Charaktere auf die Nerven, entsprechend glaubte ich mich auf der sicheren Seite.
Die Charaktere sind von Kinkel weitgehend gut getroffen und lebendig beschrieben. Sie besitzen ein eigenes Leben und eigene Geschichten, die sich zu einem engen Geflecht in die Gesamthandlung einbinden. Auch ihr Schreibstil an sich ist durchaus gut. Was mich störte, war vor allem die Tatsache, dass die knapp über 400 Seiten nur die Handlung von 5 Tagen beschreiben. Entsprechend ziehen sich einige Bereiche wirklich in die Länge. Die Gedanken der Charaktere können so zwar ausführlich dargelegt werden, es erscheint an mancher Stelle allerdings etwas langatmig.
Auch die Kapitel sind ziemlich lang und es ist schwer mal eben noch ein Kapitel weiter zu lesen, da dann gut 30 Seiten auf einen warten, die in der Taschenbuchausgabe klein und voll beschrieben sind. Die Handlung wirkt durch die ständigen Gedanken immer wieder unterbrochen.
Außerdem fehlt es dem Buch an Romantik, die in den meisten historischen Romanen doch eingebaut wird. Der Hauptcharakter verliert sich in seinen endlosen Schleifen von Gedanken um immer die Selben Erinnerungen. Die Handlung ist des Weiteren weitgehend vorhersehbar. Nicht nur die historischen Tatsachen, die sich natürlich schlecht anders darstellen lassen, auch der Freiraum bleibt recht offen und schnell aufdeckbar. Spätestens auf der Hälfte weiß man wie die junge Amy zu Tode kam und aus welchem Grund es ebenso kommen musste. Auch das Ende des Buches ist leicht vorherzusehen.

Fazit 
Alles in Allem ein netter historischer Roman im elisabethanischen Zeitalter, der mit Kriminalarbeit im Mittelalter aufwarten kann und einigen nett ausgestalteten Charakteren. Es handelt sich allerdings nicht für leichte Lektüre für zwischendurch und auch Fans von Elizabeth I. werden zu kurz kommen. Sie taucht nur am Rande auf und das auch nur in den Kapiteln aus Sicht ihrer Gouvernante Kate Ashley.

Ausgabe: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥
Humor: /
Schlüssigkeit: ♥♥♥


Naomi Novik - Drachenbrut





Erschienen: 08. Mai 2007
Seitenanzahl: 480
Preis: 8,95 €
Hörbuchdownload: 11,95 €















Zitat
"'Ist das eine gute Rasse?', fragte Temeraire. 'Werde ich irgendwann Feuerspucken können?'"

Inhalt
In der Geschichte werden historische und fantastische Grundlagen miteinander verknüpft. So kommt Kapitän Will Laurence nach einer erfolgreichen Kaperung eines französischen Schiffes zu einem Drachenei. Eine Tatsache, die ihn zuerst nicht sonderlich glücklich machen will. Hört man doch über die Flieger nur schlechtes und er selbst ist auch viel lieber ein Seemann. Doch sobald der Drache schlüpft verändert sich seine Einstellung und immer mehr wird das Wesen zu einem guten Freund und Gefährten. Leider können die beiden nicht ewig auf dem Schiff verweilen und in den Tag hinein leben. Das Korps braucht jeden Drachen für die Schlacht. Der Angriff der französischen Invasionstruppen steht kurz bevor und es liegt noch ein langer Weg vor dem Drachen und seinem Reiter, bis sie gut genug ausgebildet sind. Ebenso liegt es an Laurence zu beweisen, dass er ein guter Reiter sein kann, auch wenn er eigentlich der Marine angehört. Ein nicht ganz so leichtes Unterfangen und die Franzosen rücken immer näher.

Zum Buch
Fliegende, feuerspeiende, wilde Drachen. Eigentlich bin ich nicht der Fan von dieser Art Fantasyromanen. Vor allem nach Eragon waren meine Erwartungen an Naomi Noviks Roman nicht besonders hoch.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir der erste Teil der Reihe recht gut gefallen hat. Es ist gut geschrieben und mit einer Leichtigkeit zu lesen, die einen regelrecht über die Seiten fliegen lässt. Durch den kleinen unerfahrenen Drachen wird für den nötigen Humor in der so ernsten und aussichtslosen Geschichte gesorgt. Auch wenn man kein Freund von großen Reihen ist, kann man an diesem ersten Band durchaus seine Freude haben. Zwar ist die Geschichte nicht explizit abgeschlossen, hat aber doch ein geschlossenes Ende, so dass man nicht danach gezwungen ist die weiteren Geschichten um Laurence und Temeraire zu lesen.

Fazit
Insgesamt handelt es sich um eine nette Unterhaltungslektüre, aber nichts anspruchsvolles was einen ewig fesselt, so wie es manche Bücher eben tun. Für zwischendurch ist es gut geeignet und es hat mir gezeigt, dass es möglich ist eine Drachengeschichte zu schreiben, die Fantasy und Spannung so verknüpfen kann, dass es sogar mich überzeugt. Ein durchaus gelungenes Geflecht aus Humor, Schlachten, Spannung, Fantasy und historischen Einflüssen.

Ausgabe: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥ 
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥



Sebastian Fitzek - Die Therapie







Seitenanzahl: 332
Preis: 9,99 €
E-Book: 9,99 €
Hörbuch: 6,40 €














Einleitung
Einmal mehr entführt Sebastian Fitzek den Leser und zeigt dabei gekonnt den Abgrund der menschlichen Psyche auf.

 Inhalt
Während sich der Psychiater Viktor Larenz eigentlich um ein Interview für eine Boulevardzeitung kümmern sollte, wird sein Aufenthalt auf einer kleinen Insel im Meer, jäh unterbrochen. Eine Frau steht vor seiner Tür und möchte Therapiert werden und das, obwohl Doktor Larenz schon seit langer Zeit nicht mehr seinem Beruf nachgeht. Er ist geneigt die Frau wegzuschicken, doch dann beginnt sie eine der furchtbarsten Geschichten zu erzählen, die der Arzt jemals gehört hat. Wer auch immer die Frau ist, sie muss einfach etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun haben. Es beginnt ein Kampf um Informationen und die eigene Neugier, bis endlich feststeht, was mit der kleinen Josephine Larenz wirklich passiert ist.

 Zum Buch
Bereits nach dem ich „Der Seelenbrecher“ gelesen hatte, war mir bewusst, dass Sebastian Fitzek mit seinen Werken einen wahren Hochseilakt meistert. Für mich persönlich gestaltet sich das Lesen eines Thrillers immer schwer. Oft fehlt mir die spannende Handlung zu Beginn der Geschichte, oder der Handlungsstrang verliert irgendwann im Laufe der Seiten seinen Reiz. Bei Fitzeks Büchern ist das ganz anders.
Geschickt setzt er mehrere Zeitebenen und somit auch Handlungsebenen ein, um seine Geschichte bis zur letzten Seite spannend zu gestalten. Dies gelingt ihm immer wieder durch unerwartete Wendungen. Dabei bleibt nichts auf der Strecke. Die Charaktere haben Tiefe und weisen eigene manchmal erschütternde Geschichten auf, die sich genau wie auch die Handlung Seite für Seite entfaltet und dem Leser offenbart.

 Fazit
Spannung pur und ein Ende, das bis zum letzten Kapitel so nicht absehbar war. Ein wunderbares Werk, das für jeden Thrillerfan ein absolutes Muss ist.


Ausgabe: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥♥
Humor: ♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥


Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch






Erschienen: 01. Juni 2007
Seitenanzahl: 384
Preis: 8,95 €
E-Book: 7,99 €
Hörbuch: 19,95 €














 Warum genau dieses Buch?
Wie das manchmal so ist, man entdeckt ein neues PC-Spiel und findet es klasse, dann steht man mal wieder Ewigkeiten in einer Buchhandlung – ja ich kann nie ohne ein neues Buch heraus gehen – und plötzlich fällt es einem in den Blick. Zu dem Spiel, das einen gerade so fesselt gibt es tatsächlich ein Buch?
Besser gesagt das Spiel basiert auf den Büchern. Einmal fasziniert, steht natürlich fest: Das Buch muss ich haben. Leider, wie im Fantasygenre so oft, erneut eine Reihe an Büchern und nicht nur der eine Band, doch wenn ich ehrlich bin würde ich die Charaktere jetzt bereits nicht mehr missen wollen.

Inhalt
„Der letzte Wunsch“ von Andrzej Sapkowski ist eine Art Sammlung von Kurzgeschichten, die einen ersten Einblick in das turbolente Leben des Hexers Geralt von Riva ermöglichen. In den späteren Teilen wird dieser Hexer die Hauptperson verkörpern und man erfährt hier vorab einige wichtige Informationen über seinen Werdegang und seine Beweggründe.
In den kurzen Geschichten entfaltet der Autor bereits die ganze Vielfalt seiner Fantasiewelt, die dem Mittelalter zwar nahe kommt, in der aber einiges auch anders ist. Natürlich fehlen Wesen wie Elfen, Zwerge, Vampire und andere Kreaturen nicht. Geralt muss sich als Hexer, ein Beruf, der ihn für Geld Ungeheuer töten lässt, mit eben diesen Wesen herumschlagen und nimmt dabei von Zeit zu Zeit auch schaden. Für Leser, denen es nicht an der Liebe in einer Geschichte fehlen darf, wird auch für diese gesorgt.

Zum Buch
Ich persönlich konnte mich von den Geschichten kaum lösen. Die Charaktere besitzen sehr viel Tiefgang und haben alle ihre persönlichen Probleme, Stärken, Schwächen und am Wichtigsten ihre eigene Geschichte. Zudem sind die Dialoge witzig und voller Schwung erzählt. Man hat niemals das Gefühl, dass etwas sinnlos, flach oder unpassend wäre. Auch die Geschichte an sich ist gut durchdacht und man merkt richtig, wie der Autor Freude am Schreiben hatte.
Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die zeitliche Abfolge innerhalb des Buches. Hier wird fröhlich frei in den Jahren hin und her gesprungen, doch wenn man es erst einmal heraus hat, dann ist auch dieser Punkt kein Problem mehr.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser erste Kurzgeschichtenband über den Hexer Geralt von Riva ein wunderbares Stück Fantasy ist und wirklich für jeden was in den Abenteuern des tapferen Mannes zu finden sein sollte.

Ausgabe: ♥♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥


George R. R. Martin - Das Erbe von Winterfell







Erschienen: 14. März 2011
Seitenanzahl: 544
Preis: 15 €
E-Book: 11,99 €














Zitat
"Hört meine Worte und bezeugt meinen Eid. Die Nacht sinkt herab, und meine Wacht beginnt. Sie soll nicht enden vor meinem Tod. Ich will mir keine Frau nehmen, kein Land besitzen, keine Kinder zeugen. Ich will keine Kronen tragen und auch keinen Ruhm begehren. Ich will auf meinem Posten leben und sterben. Ich bin das Schwert in der Dunkelheit. Ich bin der Wächter auf den Mauern. Ich bin das Feuer, das gegen die Kälte brennt, das Licht, das den Morgen bringt, das Horn, das die Schläfer weckt, der Schild, der die Reiche der Menschen schützt. Ich widme mein Leben und meine Ehre der Nachtwache, in dieser Nacht und in allen Nächten, die da noch kommen werden."

 Inhalt
Mit diesen Worten tritt Jon Schnee der Nachtwache bei und besiegelt sein Schicksal als Mann in Schwarz, während sein Vater im Kerker von Königsmund sitzt. Angeblich soll er den König und seinen engen Freund Robert verraten haben, der nach einer Jagd schwer verwundet zurückkehrt.
Doch ebenso wie Jon diesen Vorwürfen nicht glauben will, tut dies auch sein Halbbruder Robb nicht und zieht mit einer Armee gen Süden, wo die Lennisters alle Macht an sich reißen.
Doch die stolzen Löwen sind lange nicht die einzigen, die den eisernen Thron im Spiel der Throne gewinnen wollen. Auch die Brüder des Königs gieren nach der Macht und suchen Unterstützung für den Krieg. Aber eine weit größere und noch unentdeckte Gefahr lauert über das Meer.
Im Land der Dothraki ist Daenerys Sturmtochter dabei eine Armee aufzustellen, um den rechtmäßig ihr gebürtigen Thron zurück zu erobern, doch nicht die Männer sind es, von denen die Gefahr ausgeht, sondern die drei Dracheneier, die das Mädchen zu ihrer Hochzeit geschenkt bekam. Was würde nur passieren, wenn nicht ihr Bruder der letzte Drache war und wenn die Eier längst noch nicht versteinert und tot wären?

 Zum Buch
Auch im zweiten Teil setzt sich Martins Geschick für den Aufbau von Spannung und Lesestrom fort. Er setzt weiter auf die bewährte Abwechslung der Sichtweisen. Allerdings wird deutlich öfter über das Merr zu Daenerys gewechselt, so dass man als Fan der Sturmtochter endlich etwas mehr Zeit mit ihr verbringt.
Doch auch die Desillusionierung seiner Fans setzt der Autor fort. Wer es nicht ertragen kann seine Lieblingspersonen sterben zu sehen, sollte von dem Buch also lieber die Finger lassen, denn sie sterben wie die Fliegen. Fast könnte man den Eindruckt gewinnen, dass es dem Amerikaner Spaß macht seinen Fans die Herzen zu brechen.
Natürlich bleibt ein großer Kritikpunkt erneut die schlechte Übersetzung der neuen Auflage, doch mit dem zweiten Band von über 500 Seiten gewöhnt man sich allmählich daran und lässt sich von Namen wie Schnee und Königsmund den Lesespaß nicht mehr verderben.

 Fazit
Insgesamt ein sehr gelungener Abschluss des ersten englischen Buches, das sofort Lust auf Mehr macht. Ich vergebe fünf Sterne für eine noch spannendere und brutalere Erzählung, die vor keinem Leben und keinem Fanherzen halt macht. Auf dass im nächsten Band noch mehr Charaktere sterben.

Ausgabe: ♥♥
Charaktere: ♥♥♥♥♥
Spannung: ♥♥♥♥♥
Humor: ♥♥♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥



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