BR - Madeline Miller - Das Lied des Achill

 Fest Gebunden
Erschienen am: 10.09.2011
Verlag: Bloomsbury Berlin
ISBN: 978-3827010315
Seitenzahl: 416
Preis: 22,00€
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Zitat:
"Für das grauenvolle Sterben, die zerschmetterten Schädel und Knochen und das Blut, das ich mir später von Haut und Haaren abwaschen sollte, hatte ich keine Augen mehr. Ich sah nur seine Schönheit und seine tanzende Kraft."

Inhalt:
Nachdem er ungewollt den Tod eines Jungen herbeigeführt hat, wird Prinz Patroklos von seinem Vater ins Exil nach Phtia geschickt. Er ist nicht der einzige Junge, den König Peleus dort aufgenommen hat, und wäre vielleicht sogar in der Menge untergegangen, wenn sich nicht Achill seiner angenommen hätte, Sohn des Peleus und der Nymphe Thetis. Aus der unterschütterlichen, ergebenen Freundschaft wird mehr und bald ist Patroklos nicht mehr nur der erwählte Gefährte des Aristos Achaion, des besten der Griechen, sondern auch sein Geliebter. Als Paris Helena, die Königin von Sparta und schönste Frau der Welt, nach Troja entführt, folgt Patroklos Achill in den Krieg. Während Achill darauf aus ist, seinem Namen unsterblichen Glanz zu verleihen, ist Patroklos entschlossen, den Göttern, die seinem Freund einen frühen Tod prophezeit haben sollte er nach Troja gehen, so viele Jahre wie nur irgend möglich abzutrotzen. Doch die Götter sind wankelmütig...
Zum Buch:
Jeder kennt Homers Ilias. Wenn man sie auch nicht selbst gelesen hat, so hat man sich doch in der Schule oder in der Freizeit zumindest schon mal so weit mit der griechischen Mythologie auseinander gesetzt, um diese vielleicht bekannteste aller Sagen zu kennen. Achill, Patroklos, Helena, Paris, Hektor, Odysseus, Agamamnon - alles keine unbekannten Namen. Zuletzt wurde der Mythos 2004 in Form des Filmes von Wolfgang Petersen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Ich, und dazu stehe ich, mochte diesen Film über alle Maßen und kann ihn mir bis heute wieder und wieder anschauen. Und jetzt, nachdem ich Madeline Millers Version gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass ich mir auch dieses Buch immer wieder zu Gemüte führen kann. Sie geht anders an den Stoff heran und der Fokus der Geschichte liegt unbestreitbar bei Patroklos, der hier als Ich-Erzähler fungiert, und Achill. Von Seiten der Trojaner bekommt man nur mit, was auch bis zu Patroklos ins Lager der Griechen vordringt. Aber das macht die Erzählung keineswegs einseitig oder langweilig, denn das Augenmerk der Autorin liegt ganz klar in der Charakterzeichnung Achills und Patroklos'. Das Band zwischen den beiden, das sich im Laufe des Buches in eine respekt- und hingebungsvolle Liebe wandelt, wirkt nicht im geringsten kitschig. Madeline Miller verzichtet auf klassische Klischees und hat es immer wieder geschafft, mich ein kleines bisschen zum Seufzen zu bringen, schlicht und ergreifend weil ich die Geschichte so schön fand. Und das gelingt ihr auch völlig ohne Schachtelsätze oder eine Blumenwiese an überzogenen Metaphern. Madeline Miller schreibt einfache, leicht verständliche und flüssig lesbare Sätze - und sie sind doch so wirkungsvoll, dass sie mich stellenweise unglaublich berührt haben.
Leider ist "Das Lied des Achill" eines dieser Bücher, von denen man weiß wie sie ausgehen. Wie sie ausgehen müssen, weil sie nun mal auf einer gemeinhin bekannten Geschichte beruhen. Und deren Ende man doch am liebsten umschreiben würde. Als ich die letzten zwanzig, dreißig Seiten gelesen habe, saß ich gerade beim Frühstück in einem Café und konnte trotzdem ein paar Tränchen nicht zurückhalten. 
Fazit:
Bücher, die einen zum Seufzen bringen und einen zu Tränen rühren können, haben gemeinhin etwas für sich. Madeline Miller gelingt eine wirklich wunderschöne Neufassung einer altbekannten Geschichte. Von mir gibt es deshalb meiner Ansicht nach verdiente fünf Herzchen für dieses tolle Buch. 
Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥

Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥ 
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥

Schreibstil: ♥♥♥
 

BR - Fitzek & Tsokos - Abgeschnitten









Fest Gebunden
Erschienen am: 26.09.2012
Verlag: Droemer
ISBN: 9783426199268
Seitenzahl: 400
Preis: 19,99
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Zitat
„Denn Hoffnung ist nichts anderes als eine Scherbe im Fuß, hatte sie mal irgendwo einmal gelesen, die ewig schmerzt, bis man sie endlich herauszieht.“

Inhalt
Der Tod geht um auf Helgoland und das wo die Insel abgeschnitten ist. Abgeschnitten vom Festland, denn es tobt ein Orkan und niemand kann die Insel mehr verlassen oder betreten. Eigentlich sollte Linda sich in dem Strandhaus sicher und geborgen fühlen, doch sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr schlimmster Alptraum sie auch hier finden wird.
Doch plötzlich ist die Angst vergessen, denn sie findet eine Leiche und bei ihr ein Handy, das sie zu dem Pathologen Paul Herzfeld verbindet und von diesem Moment an sind beide Figuren in einem Spiel, in dem es um mehr als um den Sieg oder eine Niederlage geht. Es geht um das Leben eines Mädchens und plötzlich scheinen auch Paul und Linda nicht mehr sicher zu sein.

Zum Buch
Eine Rasierklinge hat zwar mit dem Buch an sich eher wenig zu tun, doch wirkt der Schnitt und das Blut zusammen mit der roten Schrift schon anziehend und sorgt zumindest schon mal dafür, dass man das Buch in die Hand nimmt.
Der Titel passt dann allerdings wieder wie die Faust aufs Auge und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Wie genau sich Abgeschnitten dann in die Handlung eingliedert, möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht verraten, das könnt ihr schön selbst ermitteln.
Die Charaktere sind – wie meist bei Fitzek – sehr realistisch und vor allem menschlich gehalten. An einigen Stellen, stellen erscheint mir Linda etwas übermenschlich, denn ich glaube nicht, dass ich einfach so eine Leiche aufschneiden könnte, doch an dieser Stelle wusste Tsokos sicher, was er dem Charakter zutraute.
Auch wenn der Einfluss des Mitautors Michael Tsokos vor allem in der Hauptperson des Pathologen spürbar wird, ändert sich auch der Handlungsverlauf und der Schwerpunkt des Thrillers etwas. Wenn man bisher von Fitzek eher Psychothriller gewohnt war, steht in diesem Buch eher das Lösen des Rätsels durch den Pathologen im Vordergrund. Trotzdem bleibt die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite erhalten. Erst auf den letzten Seiten wird deutlich wie die ganze Handlung sich zu einem Ganzen zusammensetzt.
Dadurch bleibt die Geschichte in Abgeschnitten in der Flut von Thrillern, die heutzutage auf dem Markt sind, doch etwas besonderes. Gerade die Zusammenarbeit der Gerichtsmediziners und des Autors machen die Handlung zu etwas besonderem, mit neuen Einblicken.

Fazit
Ein Buch für jeden Thrillerfan. Jeder der Fitzek mag, wird die Kombination mit Tsokos genauso gut finden. Ein muss auf dem Weihnachtswunschzettel von jedem, der Spaß an Blut und Gewalt und Rätseln hat.


Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
  Humor: ♥♥
  Schlüssigkeit: ♥♥♥♥ 
Originalität: ♥
Emotionale Tiefe: ♥♥

Schreibstil: ♥♥
♥♥



Erste Challenge für 2013

Gerade eben bin ich auf eine großartige Challenge gestoßen. Da sich Ivys und auch mein SuB bedenklich einer dreistelligen Zahl annähren und bei uns beiden in diesem Jahr noch Geburtstag und Weihnachten anstehen, haben wir uns vorgenommen endlich etwas zu unternehen und dem SuB den Krieg anzusagen!


Die Aufgaben, die zu erfüllen sind, sind recht simpel. Zuerst darf in einem Monat eurer Wahl kein Buch zum SuB hinzukommen. Das heißt es darf weder gekauft, noch getauscht, noch gewonnen oder geliehen werden. Des Weiteren dürfen einen Monat lang nicht mehr Bücher zum SuB hinzukommen, als ihr bereits gelesen habt.
Um das Ganze zusätzlich etwas spannender zu gestalten, gibt es 50 Kriterin, nach denen die Bücher vom SuB ausgewählt werden können. Am Ende des Jahres sollten von diesen 50 Kriterien mindestens 20 erfüllt worden sein.

Alles weitere findet ihr auf Anetts Bücherwelt HIER

Vielleicht möchtet ihr eurem SuB ja auch den Krieg erklären und endlich wieder Platz für Neues schaffen :)

BR - Brenna Yovanoff - Schweigt still die Nacht

Gebundene Ausgabe
Erschienen: 10.01.2011
Verlag: Script5
ISBN: 978-3839001271
Seitenzahl: 368
Preis: 17,95€
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Inhalt:
In Gentry verschwinden immer wieder Kinder aus ihren Wiegen und werden durch Wechselbälger ersetzt. Jeder in der Kleinstadt weiß es. Jeder schaut weg. Jeder redet es sich schön. Jeder betet, dass es nur nicht die eigene Familie treffen möge.
Auch Mackie Doyle ist ein solches Wechselbalg, zurückgelassen von den seinen, um in die Schuhe des echten Malcolm Doyle zu schlüpfen. Er weiß es und auch seine Familie weiß es, aber niemand spricht darüber, so wie es in Gentry eben üblich ist. Die größte Priorität in Mackies Leben: Nicht auffallen. Sich bloß nicht von den anderen unterscheiden. Das wird aber zusehends schwerer, als die kleine Schwester seiner Freundin Tate verschwindet und ebenfalls ersetzt wird. Mackie muss abwägen, was ihm wichtig ist und wie weit er dafür zu gehen bereit ist.

Zum Buch:
Als Teilnehmer der von Lovelybooks organisierten Testleserunde zu Brenna Yovanoffs Erstlingswerk, habe ich es kaum erwarten können, das Buch endlich in Händen zu halten und bin mit großen Erwartungen an selbiges herangegangen. Aus der Ich-Perspektive erzählt uns Mackie, der Protagonist, von seinem Leben als "Anderer" unter den normalen Menschen. Mir hat der Schreibstil der Autorin von Anfang an zugesagt, auch die Atmosphäre, die sie zu erzeugen versteht, war beeindruckend. Allerdings fühlte ich mich im ersten und auch im zweiten Teil des Buches (das Buch ist in vier Teile unterteilt, die wiederum mehrere überschaubare Kapitel beinhalten) als Leser ein bisschen im Stich gelassen. Mackie berichtet von seinen Problemen, von seiner Unverträglichkeit bezüglich Eisens und anderem. Dabei erzählt er es so, als müsste der Leser wissen, wovon er spricht und ich für meinen Teil stand die ganze Zeit ziemlich ratlos vor den einzelnen Teilen und konnte sie irgendwie zu keinem Ganzen zusammenfügen. Mir ist klar, dass Brenna Yovanoff absichtlich nur Stückchen um Stückchen der Wahrheit preis gibt, aber mich hat dieses Gefühl des 'Außen vor Seins' die erste Hälfte des Buches so hartnäckig begleitet, dass es mir das Ganze fast schon ein bisschen verleidet hat.
Das Buch legt definitiv zu, je weiter man es liest, auch wenn es zumindest einen wirklich wirklich großen Punkt gab, der dem Buch viel genommen hat, wie ich finde - ist allerdings eine sehr subjektive Sicht der Dinge, das ist mir bewusst, andere finden besagte Stelle vielleicht sogar ziemlich cool. Ich dagegen war einfach nur fassungslos, kann hier aber nicht näher darauf eingehen, da es potenziellen Lesern womöglich etwas vorweg nimmt, was sie noch gar nicht wissen wollen. Vielleicht werdet ihr beim Lesen selbst drüber stolpern und euch fragen, ob es Sinn macht oder nicht.
Eine weitere Schwachstelle ist in meinen Augen Mackies Beziehung zu Tate, die sich für mich einfach weder nach 'großer Liebe' anfühlte, noch sonst irgendwie natürlich, sondern mehr konstruiert, aufgesetzt und mit dem Brecheisen aufgezwungen. Eigentlich schade, denn Tate war mir eine durchaus sympathische Figur, aber auch das ist ja bekanntlich wie immer Geschmackssache.
Zumindest eines muss man dem Buch definitiv zugute halten: Mein Lieblingscharakter überlebt. Und das heißt was - meine Lieblinge neigen sonst häufiger dazu, zu sterben.

Fazit:
Ich habe Horror erwartet, aber wenig Horror bekommen. Dafür habe ich deutlich mehr Fantasy bekommen, als ich erwartet hätte. Brenna Yovanoff hat eine bildhafte Geschichte geschaffen, die zwar fasziniert, aber auch zahlreiche Schwächen aufweist. Von mir gibt es 3 Gesamtherzchen für das Erstlingswerk der jungen Autorin.

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥ 
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥


 

Pias Geburtstagsverlosung

Wie der Titel bereits verrät, hat bald jemand Geburtstag - und zwar die liebe Pia von SeitenBlicke. Normalerweise lässt sich ja das Geburtstagskind beschenken, aber Pia hat den Spieß kurzerhand einfach mal umgedreht und möchte ihre Leser beschenken. Eine Idee, die ich so toll fand, dass ich sie euch gleich mal näher bringen wollte.
Zu gewinnen gibt es dabei eines von zwei Büchern:

1. "Ein plötzlicher Todesfall" von Joanne K. Rowling
2. "Soul Seeker - vom Schicksal bestimmt" von Alison Noel

Was ihr genau tun müsst, um möglicherweise eines der beiden Bücher zu gewinnen, lest ihr >> HIER << am besten selbst nach. Die Teilnahme ist bis zum 7. November 2012 möglich - und ich für meinen Teil bin auf jeden Fall dabei! :)

BR - Derek Landy - Rebellion der Restanten







Fest Gebunden
Erschienen am: 01.10.2011
Verlag: Loewe
ISBN: 9783785571309
Seitenzahl: 512
Preis: 17,95
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Zitat
„Als ihm bewusst wurde, dass er den Bestatter verwirrt anstarrte, nahm Scapegrace den erstbesten Namen, der ihm aus dem Geschichtsunterricht einfiel. ‚Adolf!’ Der Bestatter sah ihn an. ‚Bitte?’ ‚Adolf O’Caroll’, ergänzte Scapegrace, wobei er sich bemühte, möglichst ruhig zu wirken. ‚Mit zwei l am Ende.’ ‚Ihr Bruder hieß Adolf?’ ‚Genau. Finden sie daran etwas verkehrt? Der Name kommt in meiner Familie häufig vor. Ich hatte einen Onkel Adolf und eine Großtante Adolf.’ ‚Eine Großtante? Sie wissen natürlich, dass Adolf traditionsgemäß ein Männername ist, ja…?’ ‚Nun. Das passt. Meine Großtante war nämlich traditionsgemäß ein Mann.’“

Inhalt
Ein weiteres Abenteuer für Walküre und den Skelettdetektiv beginnt. Gerade erst ist der Restant aus seinem Gefängnis entkommen, da macht er sich auch schon auf den Weg seine Freunde aus dem Raum im Hotel Mitternacht zu befreien. Dazu hat Walküre auch noch Probleme mit den jugendlichen Hormonen, den der Vampir, der ihr helfen soll, damit sie Skulduggery nicht in ihre Pläne einweihen muss, scheint sie wirklich sehr zu mögen und auch Walküre ist nicht abgeneigt. Und das, obwohl sie doch eigentlich schon einen Freund hat.
Nicht genug mit den Liebesproblemen, ist sie auch noch der ersehnte Erretter der Restanten, die sich von ihr großes erhoffen. Doch Walküre will nicht zu dem Monster werden, das sie in der Vision gesehen hat. Aus diesem Grund entschließt sie sich einen gefährlichen Eingriff durchführen zu lassen, ohne ihre Freunde einzuweihen, doch wer allein ist, kann auch allein sterben.

Zum Buch
Das Cover ziert wie üblich eine hübsche Darstellung des „totesten“ Detektiv der Literaturgeschichte. Durch das Strahlende Gelb und die Hände, die aus dem Nichts nach dem Skelett greifen, wirkt die Szene bedrohlich, was auch die Stimmung des Buches recht gut widerspiegelt.
Derek Landy zeichnet die persönlichen Geschichten seiner Charaktere gewohnt liebevoll weiter und baut mit dem Misstrauen Walküres vollkommen neue Aspekte in die Beziehungsgeflechte der Hauptcharaktere ein. Man erfährt mehr über Skulduggery und seine Vergangenheit, aber auch die jugendlichen Hormone von Walküre kommen dabei nicht zu kurz. Geschickt spinnt der Autor seine Fäden, um die Handlungsstränge miteinander zu verbinden.
Dabei bleibt bei Landy natürlich vor allem der Humor nicht auf der Strecke. Mit seinen lockeren Sprüchen, die er den Personen in den Mund legt, lockert er immer wieder spannende und ausweglose Situationen auf. Der Leser wird dabei vor allem Situationsbedingt mit dem dunklen Humor des Detektivs oder auch den dummen Sprüchen konfrontiert, die Scapegrace mangels Gehirn, von sich gibt. Für die nötige Spannung ist natürlich bei dem Team Skulduggery und Walküre trotzdem gesorgt, denn schließlich geht der erste Plan grundsätzlich schief.
Im Gegensatz zu den anderen Teilen gibt es auch genug um mitzufühlen und mitzufiebern. Nicht immer geht alles gut aus und gerade in diesem Teil demonstriert Landy, dass auch in seinen Büchern Abschied genommen werden muss. Zumindest macht es den Anschein.

Fazit
Insgesamt der bewegnste und spannenste Teil der bis dato. Jeder der die Reihe angefangen hat, sollte sich diesen Teil nicht entgehen lassen. Wer noch keinen Teil dieser wundervollen Fantasyreihe gelesen, sollte schleunigst damit anfangen. Diese Bücher sind ein wahres Erlebnis. 


Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
  Humor: ♥♥
  Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
Originalität: ♥

Emotionale Tiefe: ♥♥

Schreibstil: ♥♥
♥♥



Filmerlebnis - Das Kind

Zsolt Bács, Meggie, Ivy & Sebastian Fitzek
So, heute erfolgt dann endlich der versprochene Bericht zum Filmstart von "Das Kind". Wie bereits erwähnt haben wir am 19.10. im Bochumer UCI die Gelegenheit wahrgenommen, nicht nur den lang ersehnten Film zu sehen, sondern auch Autor und Regisseur zu treffen.

Als wir gegen halb fünf im UCI eingetrudelt sind, waren Fitzek und Bács schon fleißig damit beschäftigt, Autogramme zu schreiben - Fitzek in diverse seiner Bücher, Bács auf Flyer des Films. Es herrschte überraschend wenig Andrang, sodass wir uns ganz entspannt für Autogramm und Foto anstellen konnten, ohne den Filmbeginn zu verpassen.
Nach einigen Kuriositäten - Helmut ohne H, Nicole mit zwei L (O-Ton Fitzek: "Wie kannst du denn Nicole mit zwei L schreiben? Wo gibt's denn so was?") und einem Colabecher ohne Strohhalm-Loch im Deckel - haben wir dann endlich unsere Sitze gefunden und in Beschlag genommen. Dann gab es eine kurze Anmoderation von Bács und Fitzek, bevor sie auch schon zum nächsten Termin nach Dortmund weiter mussten. Für uns hieß das: Film ab!

Für alle, die das Buch nicht kennen, hier einmal die komprimierte Handlung:
Strafverteidiger Robert Stern (Eric Roberts) hat vor kurzem seinen 12-jährigen Sohn verloren. Gerade jetzt ist er mit einem geheimnisvollen neuen Mandanten auf einem abgelegenen Industriegelände verabredet und staunt nicht schlecht, als er dann den todkranken zehnjährigen Simon Sachs (Christian Traeumer) vor sich hat. Dieser behauptet steif und fest, in seinem früheren Leben ein Serienmörder gewesen zu sein. Was zuerst nach einer äußerst abwegigen Lügengeschichte klingt, weckt allmählich Entsetzen und Verwirrung in dem Verteidiger, denn der Junge hat erdrückende Beweise: Seine exakten Angaben führen Robert zu immer wieder neuen Leichenfunden. Menschen, die grausam zerstückelt wurden, ganz wie Simon es zuvor beschrieben hat - und dennoch geschahen die Morde lange vor seiner Geburt. Die Gegenwart wird mörderisch gefährlich - und der trauernde Vater erfährt, dass sein eigener Sohn in Wahrheit noch leben könnte.
(Quelle: filmstarts.de)
Wie fanden wir den Film denn nun?
In Vorab-Kritiken, die wir gelesen haben, wurde oftmals bemängelt, dass die Umsetzung vom Buch zum Film irgendwie wirr geraten sei und sich viele Zusammenhänge nicht nachvollziehen lassen. Wir haben beide das Buch gelesen, sind aber einstimmig der Meinung, dass die Handlung sehr nah am Buch gehalten wurde und deshalb auch gut verständlich war.
Kameraführung und Bild waren gut, aber was uns doch ziemlich gestört hat und was das ganze eben doch sehr nach "typisch deutscher Produktion" hat aussehen lassen, waren die Szenenumschnitte, in denen immer wieder Zeitrafferaufnahmen von Berlin gezeigt wurden, um deutlich zu machen, dass es der nächste Tag ist usw. Hatte ein bisschen was von "Tatort".

Alles in allem aber durchaus eine gute Umsetzung - und wir als Fitzek-Fans haben da ja großen Wert drauf gelegt - eines guten Buches. Die Befürchtung, dass die Verfilmung völlig daneben gegangen ist, hat sich also glücklicherweise nicht bewahrheitet. Fitzek-Fans und alle Liebhaber von guten Thrillern auf der Leinwand sollten sich also die fast zwei Stunden Zeit nehmen und sich diesen Film nicht entgehen lassen.

P.S.: Fitzek hat seine Drohung übrigens wahr gemacht und 10.042 Fans, die das Filmprojekt von Anfang an auf Facebook unterstützt haben, finden sich tatsächlich im Abspann wieder - dem längsten Abspann der Welt, wie er selbst gescherzt hat ;)  
 

BR - Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht





Broschiert
Erschienen am: 20.09.2010
Verlag: cbt
ISBN: 978-3570307342
Seitenzahl: 288
Preis: 9,99€
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Zitat: 
"Ich hoffe, ihr seid bereit, denn ich will euch die Geschichte meines Lebens erzählen. Genauer gesagt, warum mein Leben
ein Ende fand. Und wenn ihr diese Kassetten hört, dann seid
ihr einer der Gründe dafür."

Inhalt:
Clay Jensen findet ein Paket mit Kassetten vor seiner Haustür. Hat ihn das schon verwundert, so ist die Überraschung perfekt, als von ihnen Hannahs Stimme erklingt. Hannah Baker, die sich vor kurzem das Leben genommen hat. Hannah Baker, für die er mehr als nur Sympathie empfunden hatte. Hannah Baker, die ihm und zwölf weiteren Personen auf den Kassetten haarklein erläutert, welchen Beitrag sie zu ihrer Entscheidung beigetragen haben. Während Hannah ihre Geschichte erzählt, tun sich für Clay regelrechte Abgründe auf - Mitschüler, die er eigentlich mochte, entpuppen sich als rücksichts-, ja, in manchen Fällen sogar als gefühllos. Und noch bevor er bei seiner eigenen Kassettenseite angelangt weiß Clay, dass Hannahs letzte Botschaft sein Leben, wie er es bisher kannte, völlig aus den Fugen gebracht hat.

Zum Buch:
Ein Mädchen, dass sich dazu entschieden hat, sich das Leben zu nehmen, hinterlässt den Verantwortlichen eine letzte Botschaft, stößt sie quasi mit der Nase darauf, welchen Teil sie zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Eine interessante Thematik, dachte ich mir, und so landete das Buch in meinem Regal. Als ich mit dem Lesen begann, war ich richtiggehend gespannt darauf, wie Jay Asher mit diesem Setting umgeht. Die Idee an sich ist eine wirklich interessante, allerdings muss ich gestehen, dass sich der erste Eifer recht schnell wieder legte. Natürlich sind es nicht immer weltbewegende Traumata, die einen Menschen dazu bewegen, aus dem Leben scheiden zu wollen. Doch einige Dinge, die Hannah erzählt, erschienen mir so banal, dass kein rechtes Mitgefühl aufkommen wollte. Obwohl sie immer mal wieder betont, genau das irgendwie vermeiden zu wollen, steigert sich Hannah stark in die Opferrolle hinein. Jemand setzt sie auf eine schülterinterne Umfrageliste für den "geilsten Arsch" - okay, das ist vielleicht ein bisschen taktlos, aber dieser jemand ist bei Weitem noch nicht das personifizierte Urböse. Die ersten Kassettenseiten habe ich mich wirklich nur wundern können, wie das alles zum tragischen Selbstmord des Mädchens führen soll. Auch hat mich verwirrt, dass ihr der Gedanke an selbigen bereits kam, bevor die 'wirklich' gravierenden Dinge passiert sind.
Mir hat dieser Hang zur Dramatik seitens Hannah nicht wirklich gefallen. Und auch die Reaktionen des Protagonisten auf die simpelsten Dinge erschienen mir oft überzogen, ja, fast ein bisschen lächerlich - trotz des stetig präsenten Hintergedankens, dass er die letzten Worte einer toten Mitschülerin anhört.
An und für sich war das Buch jedoch so geschrieben, dass es sich ganz gut runterlesen ließ, allerdings bei mir keinen wirklich tiefen, bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Nur an wenigen Stellen hat es mich wirklich berührt. Auch sehr verwirrend war, dass Handlung in der Gegenwart und Hannahs Erzählung sich oft ineinander verschoben. Gemeint ist das wie folgt: Hannah erzählt zwei Sätze, dann kommen wieder zwei Sätze, die Clays Handlung, Reaktion, Gedanken beschreiben, dann geht es mit Hannahs Erzählung weiter. Es war manchmal ein bisschen schwierig, sich darauf zu konzentrieren, die beiden Stränge auseinander zu halten.

Fazit:
Ein vielerlei hoch gelobtes Buch, das mich persönlich aber nur an wenigen Stellen überzeugen konnte. Drei Herzchen gibt es dennoch, denn die Idee, das Setting an sich hat etwas durchaus Interessantes. Vielleicht, nein mit Sicherheit gibt es den ein oder anderen, der dem Buch mehr abgewinnen kann als ich. 

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥


 

Das Kind - Filmstart

Wie vermutlich keinem eingefleischten Thriller-Fan entgangen sein dürfte, ist Sebastian Fitzeks "Das Kind" verfilmt worden und ab heute in den deutschen Kinos zu sehen.

Was aber vielleicht nicht jeder mitbekommen hat: Anlässlich des Kinostarts gehen Autor Sebastian Fitzek und Regisseur Zsolt Bács auf Tour durch die deutschen Kinos. Hier einmal die Termine, die noch kommen:

# Freitag, 19.10.2012 - Bochum, UCI
# Freitag, 19.10.2012 - Dortmund, Cinestar
# Freitag, 19.10.2012 - Essen, Cinemaxx
# Samstag, 20.10.2012 - Bremen, Cinespace
# Samstag, 20.10.2012 - Hamburg, UCI Mundsburg
# Samstag, 20.10.2012 - Hannover, Cinemaxx Raschplatz
# Sonntag, 21.10.2012 - Schweinfurt, Filmwelt
# Sonntag, 21.10.2012 - Nürnberg, Cinecitta
# Sonntag, 21.10.2012 - München, Neues Rottmann

Die Links zu den Online-Buchungen, die genauen Zeiten von Fitzeks & Bács' Auftritten, sowie eine Liste der Kinos, in denen "Das Kind" regulär ab heute laufen wird findet ihr >> HIER <<. Vielleicht ist ja der ein oder andere noch kurzentschlossen.

Meggie und meine Wenigkeit werden jedenfalls morgen in Bochum dabei sein - als eingefleischte Fitzek-Fans können wir uns die erste Verfilmung eines seiner Bücher natürlich nicht entgehen lassen!




BR - Caragh O'Brien - Die Stadt der verschwundenen Kinder











Fest gebunden
Erschienen am: 19. Januar 2011
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453534223
Seitenanzahl:464
Preis: 16,99 €










Zitat
"’Wer sind meine Eltern?’ Sie ergriff seine Hände und hielt sie ganz fest. ‚Bonnie und Jasper Stone aus dem dritten westlichen Sektor’, sagte sie. ‚Du bist mein Bruder.’“

Inhalt
Gaia ist Hebamme, genauso wie ihre Mutter auch. Sie lebt vor der Mauer des Enklaves und ist glücklich mit ihren Eltern. Durch einen Unfall in ihrer Kindheit, ist ihr halbes Gesicht durch Verbrennungen entstellt, doch so durfte sie bei ihrer Familie bleiben und wurde nicht hinter die Mauer geschickt, wie so viele andere Kleinkinder und Babys. An dem Abend, an dem sie ihr erstes Kind allein auf die Welt bringt, merkt sie zum ersten Mal wie schwer es ist einer Mutter ihr Kind zu nehmen und es in die Ungewissheit hinter die Mauer zu geben. An diesem Abend werden auch ihre Eltern verhaftet und Gaia muss sich entscheiden. Soll sie sich verstecken und weglaufen oder lieber in dem Glauben weiterleben, dass ihre Eltern zurückkommen werden?
Das Mädchen entscheidet sich für Letzteres und muss bald erkennen, dass die Gesellschaft und das Leben hinter der Mauer alles andere als schön ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, den sie nur verlieren kann, denn die Enklave scheint ihr stets einen Schritt voraus.

Zum Buch
Das Cover mutet recht hübsch an mit den beiden Gesichtern, die sich gegenüber liegen. Was sie letztlich mit der Geschichte selbst zu tun haben bleibt fraglich. Man könnte vermuten, dass es sich wohl um das Gesicht des Hauptcharakters handelt, zumindest um die hübsche, unverbrannte Seite. Trotzdem macht der Titel in Kombination mit dem dunklen Blau Lust zum Lesen.
Caragh O’Brien zeichnet im Verlauf der Geschichte Charaktere mit tiefe und Hintergrund, wobei natürlich die typischen erschütternden Ereignisse in den Viten der Hauptpersonen nicht fehlen dürfen. Trotzdem wirken die Figuren nicht unecht oder aufgesetzt sondern ziemlich real. Genau so könnte man sie auch auf der Straße antreffen. Gaia das naive Mädchen, das nur langsam zu Selbstbewusstsein kommt und Leon, der stumme und zuerst gefühlskalte Mann. Zusammen bilden sie ein nettes Duo, das für den ein oder anderen Spaß sorgt und die Möglichkeit zu angeregten Streitereien immer wieder auskostet.
Der Verlauf der Geschichte hingegen scheint einmal mehr der typische Ablauf eines Jugend-Dystopie-Romans zu sein. Wer die Tribute von Panem kennt, oder auch Die Auswahl, der kann zu beginn bereits vermuten an welchem Punkt der Geschichte der erste Band abbricht. Diese allgemeinen Verläufe, die sich im Moment in den meisten Büchern des Genres finden, nehmen der durchaus interessanten Geschichte um die vorzubringenden Babys leider etwas die Spannung und den Raum für eine tiefere Handlung. Dabei achtet die Autorin allerdings darauf, dass die Erklärungen für die Probleme und auch die Geburten der Kinder realistisch und schlüssig bleiben.
Auch wenn es dem Buch durch den Handlungsverlauf etwas an Originalität mangelt, so entstehen doch Momente zum mitempfinden. Emotional wird der Leser auf eine Reise durch Höhen und um so mehr Tiefen mitgenommen, bei der die Hoffnung natürlich zuletzt stirbt. O’Brien bedient sich dabei eines flüssigen, lockeren Schreibstils, der sich leicht und schnell lesen lässt. Für lautmalerische Ausschweifungen ist man hier allerdings an der falschen Adresse.

Fazit
Ein Buch für alle, die von Dystopien noch nicht die Nase voll haben. Ein Hintergrund, der durchaus Potential hat allerdings von der typischen Liebes- und Verlustsgeschichte beeinflusst wird.

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
Originalität: ♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥♥

BR - Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse








Broschiert
Erschienen am: 12. März 2012
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3462044065
Seitenanzahl: 304
Preis: 14,99 €


Zitat:
"Wen wir verdächtigen, Monsieur, definiere ich."

Inhalt:
Kommisar Georges Dupin, vor ein paar Jahren aufgrund "diverser Querelen" von Paris in die Provinz der Bretagne versetzt, sitzt gerade in seinem Lieblingsrestaurant in Concarneau, als er zu einem Tatort gerufen wird. Im malerischen Pont-Aven ist der 91-jährige Hotelier Pierre-Louis Pennec ermordet im Restaurant seines eigenen Hotels aufgefunden worden. Und das eine Woche vor Beginn der Touristensaison! Der ganze Ort ist in heller Aufregung und trotzdem scheint es schwer, etwas herauszufinden. Jeder legt wert auf seine Fassade. Niemand weiß ein schlechtes Wort über den Verstorbenen zu sagen. Und absolut niemand kann sich vorstellen, wer einer lokalen Berühmtheit wie Pierre-Louis Pennec so etwas antun könnte. Was als vermeintlich einfacher Mord beginnt, bekommt völlig neue Dimensionen, als eine zweite Leiche gefunden wird - und die Fassaden der Beteiligten immer weiter bröckeln und das wahre Gesicht dahinter frei legen.



Zum Buch:

Ich erhielt ein Exemplar von Jean-Luc Bannalecs Krimi im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks direkt vom Verlag, mehr oder weniger pünktlich zum Erscheinungstermin. Da ich erst ein paar Wochen vorher meinen ersten Frankreich Urlaub mit Meggie gebucht hatte, war ich natürlich sehr gespannt auf diesen Krimi, der in genau diesem Land spielt. Genauer gesagt in der Bretagne. Das muss man klar benennen, denn wie man im Buch schnell lernt: Die Bretonen sind ein sehr eigenwilliges Völkchen. Das muss auch der ursprünglich aus Paris stammende Kommisar Dupin immer wieder feststellen muss. Neben einem wirklich spannenden und verworrenen Kriminalfall, bei dem ich bis zum Schluss völlig im Dunkeln getappt bin, wer denn nun der Täter sein könnte, waren es immer wieder diese bretonischen Eigenheiten, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.

Zu Anfang fiel es mir ein bisschen schwer, in die Geschichte reinzukommen, aber das waren im wahrsten Sinne des Wortes nur erste Anlaufschwierigkeiten, die sich recht schnell gegeben haben. Ebenso verhielt es sich mit den vielen verschiedenen französischen Namen, die für mich völlig ungewohnt klangen und deswegen am Anfang schwer auseinander zu halten waren. Sobald die Personen nicht nur namentlich, sondern auch selbst in Erscheinung treten, sobald sie Gesicht und Persönlichkeit bekommen, fällt es einem nicht mehr schwer, den Überblick zu behalten. 

Mit Georges Dupin hat Jean-Luc Bannalec einen überaus sympathischen Ermittler und Protagonsiten geschaffen, der allein schon deswegen für sich einnimmt, weil er - natürlich - seine kleinen Macken hat, aber insgesamt erfrischend normal ist. An einer Stelle im Buch, und diese hat mich besonders zum Grinsen gebracht, stellt Dupin selbst fest, dass er wohl nicht der klassische Mord-Ermittler ist - keine Drogen- oder zumindest Alkoholsucht, keine Korruption, keine Leichen im Keller, keine dramatisch gescheiterten Ehen, keine Depressionen.

Gegen Ende hin konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Die ein oder andere Wendung hat mich kurzzeitig stutzen lassen, aber letztlich bin ich, wie bereits erwähnt, bis zum Schluss nicht auf den Trichter gekommen, wer Pierre-Louis Pennec getötet hat. Nicht, weil es keine Verdachtsmomente gab. Im Gegenteil, im Laufe des Buches stellt sich schnell heraus, dass im Grunde jeder einen Grund gehabt hätte, den alten Mann vom Leben zum Tod zu befördern. Dadurch blieb der Fall bis zur letzten Seite absolut spannend.



Fazit:

Vier Herzchen für Jean-Luc Bannalecs Auftakt zu einer neuen Krimireihe. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es mit "dem Pariser" in der eigenwilligen Bretagne weitergeht, was sich ihm in Zukunft für ermittlerische Herausforderungen stellen, kurzum: Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Dupin. Au revoir, Monsieur le Commisaire!



Aussehen: ♥♥
Charaktere: ♥♥♥ 
Spannung: ♥♥
Humor:

Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥♥
Emotionale Tiefe: ♥♥
Schreibstil: ♥♥♥

 

BR - John Green - Das Schicksal ist ein mieser Verräter

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