Ivys Neuzugänge #7

Guten Morgen ihr Lieben :)

Lang, lang ist's her, dass ich euch auf einen Blick ein paar meiner Neuzugänge präsentiert habe. Das liegt daran, dass ich echt ganz viel aus der Bücherei ausleihe, das ja aber weder meine eigenen Bücher sind, noch ich immer wirklich alles lese, was ich mir mal zum reinlesen mit nach Hause nehme. Deshalb gibt's dann nicht für jedes Buch so einen Post.

Aber zuletzt hab ich mal wieder ein bisschen mehr Beute gemacht, deshalb wollte ich gern mit euch teilen, was ich mir so angelacht habe in den letzten Tagen und Wochen, also kurzum: im September.

Michel Bussi - "Die Frau mit dem roten Schal"
Jamal sieht zuerst nur den roten Schal. Dann die verzweifelte junge Frau, die am Rand der Klippen steht. Er will sie retten, wirft ihr den Schal zu. Doch die Frau springt. Und niemand glaubt ihm seine Geschichte, denn es sind bereits zwei Frauen zu Tode gekommen, nach exakt dem gleichen Muster. Verzweifelt versucht Jamal zu beweisen, dass er nichts mit dem Tod der Frau zu tun hat, aber alles spricht gegen ihn. Und schon bald weiß er selbst nicht mehr, was wahr ist und wem er noch vertrauen kann ...



Anne Rice - "Prince Lestat"
The vampire world is in crisis – their kind have been proliferating out of control and, thanks to technologies undreamed of in previous centuries, they can communicate as never before. Roused from their earth-bound slumber, ancient ones are in thrall to the Voice: which commands that they burn fledgling vampires in cities from Paris to Mumbai, Hong Kong to Kyoto and San Francisco. Immolation, huge massacres, have commenced all over the world. Who – or what – is the Voice? What does it desire, and why? There is only one vampire, only one blood drinker, truly known to the entire world of the Undead. Will the dazzling hero-wanderer, the dangerous rebel-outlaw Lestat heed the call to unite the Children of Darkness as they face this new twilight?



Valentina D'Urbano - "Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung"
Nächstes Jahr fahren wir ans Meer, sagt Beatrices Vater an zu heißen Sommerabenden jedes Jahr lächelnd. Ein Versprechen, das sich nie erfüllt, aber die Familie trotzdem glücklich macht. Im Stockwerk darüber jedoch wird Alfredo, Beatrices bester Freund, von seinem besoffenen Vater mal wieder halb totgeprügelt. So wie viele in der »Festung«, jenem Viertel in den Hügeln der Stadt, in das kein Taxi fährt, kein Polizist freiwillig einen Fuß setzt, hat Alfredo schon verloren, bevor sein Leben richtig beginnen kann. Als Kinder hat man Beatrice und Alfredo »die Zwillinge« genannt, später wurde aus der Freundschaft Liebe. Eine harte Liebe, ohne Romantik und Liebesgeflüster, und mit einem jähen Ende.




Jamie Ford - "Keiko"
Dezember 1941: Nach dem Angriff auf Pearl Harbor ist auch in Seattle nichts mehr, wie es war. Für den zwölfjährigen Henry bricht eine Welt zusammen, als Keiko, das bildschöne Mädchen aus seiner Schule, plötzlich verschwindet. Ihre Eltern sind Japaner und die Wirren des Krieges beenden eine aufkeimende Liebe. Vierzig Jahre später stößt Henry durch Zufall auf einen Bambusschirm und ist sich sicher: Dieser Schirm hat einmal Keiko gehört. Was ist mit ihr geschehen?



Juliet Hall - "Julias Geheimnis"
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern entdeckt Ruby ein Foto, das sie auf dem Arm einer fremden Frau zeigt. Als sie dann auch noch auf einen Brief stößt, in der ihrer Mutter Unfruchtbarkeit attestiert wird, überschlagen sich in ihr die Fragen. Ist sie vielleicht nicht das leibliche Kind ihrer Eltern? Ruby forscht nach und erfährt von einer alten Freundin, was einst geschah. Eines aber kann ihr auch diese nicht beantworten: wer ihre leiblichen Eltern sind. Nur eine Frau könnte ihr helfen: Julia, eine Krankenschwester, die im Spanischen Bürgerkrieg Buch über die Verbrechen Francos führte und ihr Wissen nun, am Abend ihres Lebens, weitergeben will.



Joey Goebel - "Vincent"
Wußten Sie, daß große Popsongs und Filme von einem unglücklichen, aber genialen Künstler stammen? Und damit einem solchen die Ideen nicht ausgehen, sorgen in diesem Roman 'Beschützer' dafür, daß ihm ständig neues Leid widerfährt. Denn das ist der Rohstoff, aus dem wahre Kunst entsteht. Bringt das Genie das Kunststück fertig, trotzdem ein glücklicher Künstler zu werden? Vincent - ein Chamäleon von einem Roman, der als Satire beginnt, sich in einen bizarren Alptraum verwandelt und am Ende zu Tränen rührt.



Bis auf das erste sind sie alle nicht mehr ganz neu - also im Sinne von kürzlich erst rausgekommen -, aber manchmal find ich muss man auch einfach mal Geschichten eine Chance geben, die einem nicht (mehr) an jeder Ecke in der Buchhandlung unter die Nase gehalten werden.
Kennt ihr eines der Bücher? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? ;)

Liebe Grüße und einen schönen Mittwoch


Gemeinsam Lesen #42 - Oona & Salinger

 veranstaltet von: Schlunzenbücher

Diese Woche nochmal ein Gemeinsam Lesen von mir, obwohl eigentlich Meggie dran wäre, aber sie ist zur Zeit im Rahmen ihrer Ausbildung auf einem Seminar mit Übernachtung außerhalb, also wird sie heute vermutlich nicht mehr rein schauen und ich hab zum Glück noch ein zweites Buch, das ich nach Outlander letzte Woche präsentieren kann +g+ 


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?


"Oona & Salinger" von Frédéric Beigbeder
Seite 160


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Allmählich wurde ihr bewusst, wo sie sich befand und was gerade geschah: etwas Unglaubliches, was ihr noch nie im Leben passiert war.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
Da ich im Englischen immer furchtbar langsam bin, obwohl mir das Buch sehr sehr gut gefällt, und nebenbei eben ein paar Leihfristen aus der Bücherei unaufhaltsam ihrem Ende entgegen steuern, habe ich neben Outlander zum ersten Mal seit langem wieder ein zweites Buch parallel angefangen. Das macht mich im Englischen keineswegs schneller, darüber bin ich mir im Klaren, aber manchmal muss das eben einfach sein :)

Frédéric Beigbeders Erzählperspektive ist gewöhnungsbedürftig. Er erzählt mir die Geschichte von Oona und J. D. Salinger, aber weder aus ihrer, noch aus seiner Sicht, sondern das ganze Buch ist so geschrieben, als würde Beigbeder selbst mir gegenüber sitzen und es mir erzählen. Er spricht mich als Leser sogar mehrfach an, fordert einen auf, sich ein youtube-Video zu einem bestimmten Kapitel anzusehen... das ist wie gesagt gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie interessant. Ich bin gespannt wo mich die zweite Hälfte des Buches noch hinführt.

4. Wonach entscheidet ihr, welches Buch ihr KAUFT?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich bin in den seltensten Fällen ein Cover-Käufer. Meistens muss mich einfach der Klappentext anspringen. Deshalb haben Bücher, deren Klappentext aus "'Großartig' - Stephen King" und ähnlichen Pressestimmen bestehen, immer schon mal eine schlechtere Chance in meinem Einkaufskorb zu landen.
Dann ist ein weiteres Kriterium für mich tatsächlich, ob es sich um einen Einzelband handelt oder um eine Reihe. Das Thema wurde neulich schon mal bei Aleshanee zur Sprache gebracht. Wenn ich eine Reihe anfange, möchte ich das bewusst tun und muss auch irgendwie dafür bereit sein, dass da noch x Bände auf mich zukommen. Tendenziell neige ich eher dazu, Einzelbände zu kaufen :)
Und, natürlich auch nicht unwesentlich, ich arbeite in einer öffentlichen Bücherei. Bevor ich ein Buch kaufe, klick ich mich schon mal ganz gerne durch unseren Katalog und gucke nach, ob ich es nicht vielleicht auch einfach bei uns ausleihen kann. Wenn es mir dann richtig gut gefallen hat, kaufe ich es oft im Nachhinein trotzdem :)

Habt ihr ähnliche Kriterien beim Bücherkauf? Oder ganz andere? Kauft ihr einfach nach Bauchgefühl oder nur nach Wunschliste?

Liebe Grüße





Cover Monday #33 - Der Herr des Turms


Eine Aktion von The emotional Life of Books


Da ich zur Zeit in meiner Bücherei in der Abteilung Zugang sitze, bekomme ich zu allererst alle neu bestellten Bücher in die Hand. Und da ist mir tatsächlich mal wieder eins aufgefallen, dessen Cover mir irgendwie gut genug gefallen hat, um ein bisschen genauer nachzulesen - und festzustellen, dass es sich natürlich um Band 2 einer Reihe handelt, wer hätte es gedacht. Aber ich möchte es euch trotzdem zeigen heute:



"Der Herr des Turms" von Anthony Ryan

Vaelin al Sorna kehrt aus den Schlachten zurück und die schwere Bürde der Erinnerung lastet auf ihm. Nie wieder will er töten. Zu viele haben in König Janus’ Krieg ihr Leben gelassen. Nicht nur, dass er für viele, die überlebt haben, das Ziel ihrer Rachegelüste ist. Zum Turmherrn der Nordlande ernannt, möchte er fern aller Intrigen Ruhe finden. Doch der neue König ist schwach und die Feinde des Reiches schmieden ein Bündnis, das mehr und mehr an Macht gewinnt. Wird Vaelin al Sorna, der das Töten hasst und in seiner Loyalität hin und her gerissen ist, doch wieder zum Schwert greifen?

Mir gefallen solche Bildausschnitte, wenn sie geschickt gesetzt sind, immer besonders gut. Ich weiß nicht, ob das einer von euch von tumblr kennt, aber es gibt auch Blogs, die bestimmte Ausschnitte (wie z.B. die Kleider) von berühmten Gemälden posten. Wenn der Bildausschnitt gut gewählt ist, dann schau ich mir so was total gerne an, weil sie dann nochmal eine eigene Wirkung für sich entfalten können.
Der Bogenschütze hat mich einfach angesprungen. Bereit, den Bogen zu spannen und einem Feind gegenüber zu treten oder das Training zu beginnen? Die Farben stimmen, der Ausschnitt stimmt, das Cover gefällt mir einfach :)

Was haltet ihr von solchen Fantasy-Covern? Wie sollten sie eurer Meinung nach eher aussehen? Oder sagt euch diese Ausschnittsetzung auch so zu wie mir?

Liebe Grüße







BR - Alexandra Bracken - Die Überlebenden




 Titel: Die Überlebenden
 Reihe: Die Überlebenden #1
 Autor: Alexandra Bracken
 Genre: Jugendroman
 Verlag: Goldmann
 Seitenzahl: 541 Seiten
 Preis: 12,99€








Sie hatten gar keine Angst vor den Kindern, die vielleicht sterben könnten, oder vor den Leerstellen, die sie hinterlassen würden.

Sie hatten Angst vor uns - vor denen, die am Leben blieben.

Alle Kinder und Teenager unter 14 Jahren werden plötzlich von einer rätselhaften Krankheit - IAAN - befallen. Ein Großteil stirbt. Wer überlebt, entwickelt paranormale Fähigkeiten. Diese Psi-Kinder werden in Lagern zusammen gepfercht, damit sie dem Rest der Menschheit nicht gefährlich werden können. Angeblich aber, um sie zu rehabilitieren. Tatsächlich aber werden die Kinder dort nach Gefährlichkeit ihrer Fähigkeiten eingeteilt in Grüne, Blaue, Gelbe, Orange und Rote. Ruby schafft es, ihrer Klassifizierung als Orange zu entgehen und wird als Grüne eingestuft, bei denen die Sicherheitsvorkehrungen deutlich geringer sind - und ihr Leben ist trotzdem ein Alptraum, geprägt von Angst und Willkür - bis ihr mit Hilfe von außen die Flucht aus dem Lager gelingt. Doch auch ihre Retter scheinen nicht das zu sein, wofür sie sich ausgeben. Erneut flieht sie und trifft dabei auf Liam, Chubs und Zu, drei Kids, die aus einem anderen Lager geflohen sind. Gemeinsam versuchen sie "den Flüchtling" zu finden, denn er ist der einzige, der ihnen helfen kann dorthin zu kommen, wo sie hin wollen: nach Hause.

Es ist lange her, dass mich der Klappentext eines Jugendbuchs wirklich angesprungen hat. Hier war das der Fall und besonders positiv aufgefallen ist mir, dass Ruby - die Protagonistin - nicht schon im Klappentext "den geheimnisvollen X" oder "den umwerfend gutaussehenden Y" trifft. Das signalisiert für mich schon immer: die Story ist nur zweitrangig, eigentlich wird eine Liebesgeschichte erzählt. Und nackte Liebesgeschichten (ja, mir ist bewusst wie das klingt) können sicherlich schön sein, sind aber eher nicht mein Ding. Dann kam der Schreckmoment. Es handelt sich um eine Trilogie. Und der zweite Teil heißt "Furchtlose Liebe". Um Gottes Willen. Fast hätte ich das Buch zurück in die Bücherei gebracht, ohne es zu lesen. Aber dann habe ich ihm doch eine Chance gegeben - und bin sehr froh darüber.
Alexandra Bracken orientiert sich in gewisser Weise schon an den "klassischen" Jugend-Dystopien. Eine Welt, in der eine Minderheit unterdrückt wird, in diesem Fall, weil sie für gefährlich gehalten werden. Die Protagonistin stammt natürlich auch genau dieser Minderheit und erkämpft sich ihren Weg in die Freiheit. Sie begegnet - natürlich - diesem einen besonderen Jungen, kann oder darf aber nicht mit ihm zusammen sein. Eigentlich läuft so ziemlich alles nach "Schema F", wie ich das so gerne nenne, und ich war mir dessen auch die ganze Zeit bewusst. Und trotzdem hat mich die Geschichte um Ruby, Liam, Chubs und Zu unheimlich gepackt. Ruby war mir tatsächlich sympathisch, obwohl ausgerechnet sie jene eine welche ist, die unheimlich besondere Fähigkeiten hat. Allerdings ist sie in diesen Fähigkeiten nicht über jeden Zweifel erhaben. Sie hat Schwierigkeiten sie zu kontrollieren und hat damit schon Menschen verletzt, die ihr sehr nahe standen. Ihre Hemmungen, sich auf die drei anderen einzulassen, konnte ich also ziemlich gut nachfühlen, und trotzdem wollte ich die ganze Zeit einfach nur, dass sie deren Zuneigung und Freundschaft einfach annehmen kann, weil sie einfach alle vier zusammen gehören, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.
Bis zur letzten Seite hat Alexandra Bracken mich Jugend-Dystopie-Skeptikerin bei der Stange gehalten und dafür gesorgt, dass ich mir umgehend den zweiten Band in der Bücherei vorgemerkt habe. Ich MUSS wissen, wie es weiter geht - also hat die Autorin alles richtig gemacht.

Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass der Auftakt der Überlebenden-Trilogie mir so gut gefallen hat, aber da gebe ich dann auch mal neidlos die verdienten fünf Blümchen und freue mich schon auf die Fortsetzung.


Aussehen: ♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥♥








BR - Anselm Neft - Helden in Schnabelschuhen




 Titel: Helden in Schnabelschuhen
 Reihe: -
 Autor: Anselm Neft
 Genre: Roman
 Verlag: Knaus
 Seitenzahl: 288 Seiten
 Preis: 14,99€

Vielen Dank an den Knaus Verlag, das Randomhouse Bloggerportal und die zuständige Pressereferentin Katharina Michael für dieses Rezensionsexemplar!




Ich wollte auf dem Bürgersteig zusammenbrechen und Katja mit brüchiger Stimme zuraunen: "Lass mich zurück. Du kannst es schaffen, aber meine Reise endet hier." Ich wusste es mit der gleichen Bestimmtheit, wie einst vor den Klassenfahrten: Ich war ein Stein. Meine Natur war das Bleiben. Rollende Steine sind bedauernswerte Geschöpfe, die in Schieflage geraten sind und sich gegen ihre Natur herumkegeln lassen.

Genau so fühlt sich Max Wesendonck, seit er und seine beste Freundin Katja Stappen mit dem Philosophiestudium fertig sein. Nein, eigentlich schon immer. Umso überraschter ist er von sich selbst, als er sich von Katja und ihrem Cousin Timo dazu überreden lässt, zwei längerfristig ausgefallene Mitglieder der Mittelalterband "Kobold" auf deren Tour über diverse Mittelaltermärkte zu vertreten. Dabei kann er ja noch nicht mal Schalmei spielen! Aber was tut man nicht alles für die Liebe - und die hat Max schwer erwischt. Schon seit ihrer Schulzeit balanciert die Beziehung zu Katja für ihn auf dem schmalen Grat zwischen Freundschaft und mehr, nur dass sie nichts davon weiß. Dieses völlig absurde Mittelalterprojekt könnte sie endlich näher zusammen bringen. Oder?

Was für ein bitterböses, kleines Stück Lektüre. Ich sage das in positivem Sinne. In sehr positivem.
Anselm Neft war selbst Mitglied einer Mittelalterband, die sich "Schelmish" nennt und die ich auch das Vergnügen hatte ein paar mal live zu sehen. Entsprechend war sofort eine Verbindung zu dem Buch gefunden: Hey, jemand aus der Mittelalterszene schreibt ein Buch über die Mittelalterszene. Wenn Anselm Neft allerdings solche Dinge erlebt hat wie Max, sein Protagonist, dann wundert mich gar nichts mehr. Eine schräge Begegnung - unabhängig davon, ob mit Fans auf den Märkten, Spinnern, denen ihre Musik und Einstellung nicht gefällt, oder mit ihren eigenen Bandkollegen. Das ganze Buch läuft geradezu über vor skurrilen, aber wahnsinnig unterhaltsamen Figuren. Ganz vorne weg natürlich Max, der die Geschichte aus der Ich-Perspektive und mit einer gehörigen Portion schwarzen, zynischen Humors erzählt. Damit hat Neft genau meinen Nerv getroffen, auch wenn der durchschnittliche Mittelaltermarktgänger, und dazu zähle ich mich auch, nicht gerade gut weg kommt. Wäre ich ein kleines bisschen böser würde ich vermuten, dass Neft hier eine sehr turbulente, schräge Episode seines eigenen Lebens verarbeitet.
In jedem Fall hat er mich zum Lachen bringen können und dazu, öfters mal einen Absatz Freunden abzutippen, weil die Formulierung einfach so zum Schießen spitz und komisch war, dass ich vermutlich geplatzt wäre, wenn ich sie nicht hätte teilen können. Auch die Philosophie, Katjas und Max' Steckenpferd, ist natürlich eingebunden, aber nicht auf die trockene, staubige Art, an die ich mich aus dem Philosophie-Unterricht der Oberstufe erinnere, sondern eingebaut in Katjas Ansagen und Max' deprimierte Überlegungen, wie er Katja endlich näher kommen kann. Das zwischen den beiden ist im Übrigen eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte. Und eine deprimierende, denn manchmal möchte man Max an den Schultern packen, schütteln und einfach in die richtige Richtung schubsen. Allerdings hätte das Buch dann auch eine Menge seines Unterhaltungspotenzials eingebüßt, schätze ich.

Der Donck und die Stappen mischen als Theprastus Bombastus und Sankta Benedicta die Mittelalterszene mit philosophischen Ansagen und schrägen Tönen auf - fünf Blümchen, weil der Humor genau mein Ding war und ich herzhaft über die eine oder andere Szene lachen konnte. Ich empfehle es jedem, der schwarzen Humor mag - und natürlich auch jedem Mittelaltermarktgänger, der ein bisschen über sich selber lachen kann.

Aussehen: ♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥♥





Gemeinsam Lesen #41 - Outlander


 veranstaltet von: Schlunzenbücher


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?


"Outlander" von Diana Gabaldon
Seite 8


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Had I had such a thing, I reflected, Uncle Lamb would have filled it with potsherds long before I could have got near it with a bunch of daisies.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
"Eigentlich mag ich ja keine Zeitreisengeschichten, aber..."
So ungefähr hat es mit Outlander und mir angefangen. Lange habe ich mich gesträubt, am Ende hat die Schottenliebe gewonnen und ich hab mir die Serie vorgenommen. Ich bin absolut und total verliebt und deshalb durfte dann schlussendlich auch der erste Band der Reihe nicht fehlen.
Auf Englisch musste es dann auch noch sein, denn ich hab mal rein gelinst und gesehen, dass Diana Gabaldon die Schotten mit Akzent geschrieben hat, also sie z.B. "ye" statt "you" sagen lässt - da schlägt mein Schottenherz höher +g+ Ich hoffe die Bücher bieten mir noch viel viel viel mehr Gelegenheit, mich in Jamie und Claire und Dougal und den anderen zu suhlen!

4. Hast du schon mal selbst über das Schreiben von Büchern nachgedacht?
Du meine Güte - ja! Ich denke ständig daran, gerade wenn ich mal wieder etwas gelesen hab, was ich ganz furchtbar fand und sich mir der Gedanke aufdrängt: Na dann geh doch hin und mach es besser! Aber da ist der altbekannte Haken mit der Motivation. Kreativität klappt bei mir leider nicht auf Knopfdruck und so verlaufen sich viele angefangene Projekte schon wieder, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Dazu kommt dann auch noch, dass sich meine Figuren und Geschichten beim Schreiben weiter entwickeln und ich dann plötzlich vor dem Problem stehe: verdammte hacke, wie komm ich aus DER Nummer jetzt wieder raus? Oder gerne auch mal: wie soll ich denn von HIER jetzt noch dahin kommen, wo ich eigentlich hin wollte?
Deshalb zieh ich auch vor den Autoren den Hut, deren Bücher mir absolut nicht zusagen, denn die haben sich auf den Arsch gesetzt und es durchgezogen, um es mal ganz umgangssprachlich zu formulieren :)

Und ihr? Seid ihr motivierter, kreativer als ich oder plagen euch auch die oben genannten Problemchen?

Liebe Grüße






Cover Monday #32 - Alles so leicht


Eine Aktion von The emotional Life of Books

Da läuft man den ganzen Tag durch eine Buchhandlung und wenn man dann ein Cover aussuchen soll, dann findet man ganz einfach keines, das auch wirklich ganz besonders toll ist xD
Meine Wahl ist nun nach einigem Überlegen auf dieses Cover gefallen:


"Alles so leicht" - Meg Haston

Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan. Ehrlich bis zur Schmerzgrenze, mitfühlend und hoffnungsvoll erzählt

Mich sprechen solche Blautöne einfach total an und die Tatsache, dass sie Luftbalons und Wolken an den Fingern der Hand hängen, gefällt mir ganz besonders gut. Irgendwie passt einfach alles zusammen und dann auch noch zum Thema des Buches.

Wie steht Ihr zu meiner Wahl und was ist im Moment euer absoluter Hingucker?

Liebe Grüße







Ein bisschen stiller als sonst

Hallo ihr Lieben :)

Die letzte Woche war es ein bisschen ruhig hier, seit dem Cover Monday hat sich nichts mehr gerührt. Huch, warum?
Keine Sorge, wir sind nicht verschütt gegangen und wir haben auch nicht das Interesse verloren. Aber Meggie hat ja wie bereits angekündigt ihre Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen, ist noch in der Eingewöhnungsphase und deshalb oft einfach total erschlagen, wenn sie nach Hause kommt. Und bei mir hat sich immer noch nicht ganz eingependelt, dass mein Freund jetzt ein halbes Jahr im Ausland ist. Irgendwie ist es schwer sich seine Zeit vernünftig einzuteilen, wenn man vier Hände gewohnt ist, plötzlich aber alles mit nur noch zwei auf die Reihe kriegen muss.
Also, uns geht's gut, wir lieben den Blog, das Lesen und alle unsere Bücher - und natürlich euch. Es wird also auch wieder lebhafter hier werden, ich versprech's euch :)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende


Cover Monday #31 - Die stille Frau


Eine Aktion von The emotional Life of Books

Ihr habt das Cover bestimmt schon in meinem letzten TTT-Beitrag gesehen, aber ich kann nicht anders als es diese Woche doch nochmal aufzugreifen :)


"Die stille Frau" - A. S. A. Harrison

Er lebt ein Doppelleben. Sie plant minutiös ihre Rache. Denn sie hat nichts mehr zu verlieren. Raffiniert, elegant und atemberaubend spannend erzählt dieser Roman davon, wie eine alltägliche Liebe auf gefährliche Abwege geraten kann. In Jodis und Todds Ehe kriselt es. Viel steht auf dem Spiel, auch das angenehme Leben, das sich die beiden aufgebaut haben in ihrem luxuriösen Apartment mit Seeblick in Chicago. Doch ihre Beziehung rast geradewegs auf einen mörderischen Abgrund zu: Er, der systematische Betrüger und sie, die stillschweigende Verletzte. Die schwindelerregend fesselnde Geschichte einer verhängnisvollen Partnerschaft.

Schwarz-weiß wirkt nur dann, wenn es richtig in Szene gesetzt ist. Das ist meiner Meinung nach hier rundum gelungen - und die Farbakzente, die der Autorenname sowie die blutroten Fingernägel der Frau setzen, passen einfach absolut stimmig ins Bild. Das Buch steht nicht zuletzt auch wegen seinem Cover auf meinem Wunschzettel, denn es hat mich überhaupt erst auf die Geschichte aufmerksam gemacht.

Wie steht ihr zu schwarz-weiß? Wirkungsvoll oder eher langweilig? Muss es immer knallbunt für euch sein?

Liebe Grüße






BR - Rainer M. Schröder - Madison Mayfield: Die Augen des Bösen




 Titel: Madison Mayfield: Die Augen des Bösen
 Reihe: -
 Autor: Rainer M. Schröder
 Genre: Historischer Jugend-Roman
 Verlag: cbj
 Seitenzahl: 512 Seiten
 Preis: 18,99€








Aber sie war nicht krank! Jedenfalls nicht so wie die mehr als vierhundert Insassen, die man im südlichen Stadtteil Southwark und fern von den Prachtbauten und vornehmen Vierteln Londons hinter hohen Mauern und Eisengittern wegsperrte und die man lunatics nannte! Sie gehörte nicht zu diesen Irrsinnigen! Ihr Geist war klar - bis auf diese kurzen, wahnhaften... Episoden.

Diese wahnhaften Episoden sind es, die die siebzehnjährige Madison Mayfield ins berühmt berüchtigte Bedlam Asylum gebracht haben. Seit dem Tod ihrer Eltern vor zwei Jahren lebt sie nicht nur bei ihrem Onkel und dessen ihr verhasster Frau, die sie wie ihre Zwillingstöchter bei jeder Gelegenheit schikaniert, sondern wird auch von Visionen voller Gewalt und Blut geplagt. Durch die Augen des Mörders beobachtet sie grauenhafte Verbrechen. Doch es bedarf erst der Hilfe eines ehemaligen Detectives von Scotland Yard, damit sie begreift, dass sie wahre Verbrechen sieht. Die Erkenntnis ist noch nicht ganz gesackt, da sind schon die ersten Ganoven hinter ihr her - die Jagd auf das Mädchen, das vermeintlich die Zukunft voraussagen kann, ist eröffnet.

Rainer M. Schröder entführt uns an der Seite seiner Protagonistin Madison ins London des späten 19. Jahrhunderts. Die Schornsteine der Fabriken tauchen die ganze Stadt in einen diesigen Nebel und wo die Polizei nicht hinschaut, schwingen sich Gauner zu selbsternannten Verbrecherkönigen auf. Es zeichnet sich ein lebhaftes Bild dieser faszinierenden, wenn auch irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes schmutzigen Epoche.
Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Madison wie bereits erwähnt bei ihrem reichen Onkel, der aus geschäftlichen Gründen nie zu Hause ist. Dessen Frau und Töchter allerdings schon - und sie sind richtige Biester, wenn es darum geht Madison das Leben schwer zu machen. Schröder spielt hier nicht nur mit Klischees, sondern überspitzt sie meiner Meinung nach gerade bei diesen drei Grazien, aber auch bei den Straßenkindern ein wenig. Dennoch lenkt er auf diese Weise ganz geschickt den Leser und gibt ihm mit auf den Weg, wen er mögen soll und wen nicht. Doch es gibt auch sehr liebevoll gestaltete Charaktere in Madisons Leben, so zum Beispiel ihre Gesellschafterin Leona, die sich trotz ihres Berufs als loyale und toughe Freundin entpuppt, auch wenn Madison sich anfangs sehr dagegen gewehrt hat. Aber auch Detective Blake Scarboro, der im Rollstuhl sitzende ehemalige Mann von Scotland Yard hat eine ganz eigene Anziehungskraft.
Die erste Hälfte des Buches verlief ein bisschen schleppend. Man lernt Madisons Lebensumstände kennen, hat Teil an ihren Visionen und versteht, warum sie so sehr mit sich hadert. Ihre familiäre Situation ist eine Katastrophe, über das Bedlam Asylum braucht man gar kein Wort zu verlieren. Doch irgendwann hat man das verstanden und verinnerlicht und dann kommen nochmal etliche Seiten, die diese Konstellationen vertiefen, nochmal darauf herum reiten, dann wird ein jahrhundertealtes Rätsel gelöst, das mit der eigentlichen Handlung wenig zu tun hat. Ein bisschen kämpfen musste ich schon, aber dann kam die Handlung endlich in Fahrt und es folgte ein spannender Abschnitt auf den nächsten: Verfolgungsjagden, Gefängnisse und zu guter letzt die vermutlich größte aller Überraschungen, die Schröder sich hätte ausdenken können. Ich verrate an dieser Stelle nichts, aber mich hat sie vom Hocker gerissen und, das sag ich ganz ehrlich, enttäuscht zurück gelassen, trotz des Knalleffekts. 

Ein historischer Jugendroman, der mit sehr ungewöhnlichen Ansätzen beginnt, viel verspricht, an Anfang ein wenig zäh ist, dann aber Fahrt aufnimmt und mich am Ende enttäuscht zurückgelassen hat, zumindest was einen Aspekt der Handlung angeht. Trotzdem hat es Spaß gemacht, Madison zu begleiten und dafür gibt es, mit dem entsprechenden Abzug für mein gebrochenes Herz, vier Blümchen von mir.


Aussehen: ♥♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥







Gemeinsam Lesen #40 - Die Überlebenden


 veranstaltet von: Schlunzenbücher


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?


"Die Überlebenden" von Alexandra Bracken
Seite 121


2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
Ich blinzelte, versuchte die dunklen Flecken zu vertreiben, die in meinem Blickfeld schwammen, doch das andere Mädchen war nicht bereit zu warten, bis ich mich zurecht gefunden hatte.

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, Zitat, was immer du willst!)
Alle Kinder und Teenager unter 14 Jahren werden plötzlich von einer rätselhaften Krankheit - IAAN - befallen. Ein Großteil stirbt. Wer überlebt, entwickelt paranormale Fähigkeiten. Diese Psi-Kinder werden in Lagern zusammen gepfercht, damit sie dem Rest der Menschheit nicht gefährlich werden können. Angeblich aber, um sie zu rehabilitieren. Tatsächlich aber werden die Kinder dort nach Gefährlichkeit ihrer Fähigkeiten eingeteilt in Grüne, Blaue, Gelbe, Orange und Rote.
Ruby schafft es, ihrer Klassifizierung als Orange zu entgehen und wird als Grüne eingestuft, bei denen die Sicherheitsvorkehrungen deutlich geringer sind - und  ihr Leben ist trotzdem ein Alptraum, geprägt von Angst und Willkür....

Das Buch klang vom Klappentext her sehr sehr vielversprechend und besonders begrüßt habe ich, dass auf besagtem Klappentext nicht schon stand "sie begegnet dem mysteriösen Jack" oder "dabei hilft ihr der unfassbar gut aussehende Eric", yadda yadda. Einen kleinen Dämpfer erhielt meine Vorfreude, als ich realisiert hab, dass es sich um eine Reihe handelt (ich hätte es kommen sehen müssen) und der zweite Band "Furchtlose Liebe" heißt (auch das hätte ich kommen sehen müssen...). Dennoch, bis jetzt liest sich Rubys Geschichte ausgesprochen gut und ich geh da jetzt trotz meiner kleinen bis mittelgroßen Vorurteile gegen Jugend-Dystopien ganz offen ran - vielleicht hab ich ja für mich endlich mal eine Perle des Genres ausgegraben :)

4. Wenn du eine Figur deiner Wahl in deinem Buch wärst, würdest du dann eher zu den ,,guten" Hauptprotagonisten gehören oder unter die ,,fiesen" Antagonisten gehen?
Hand aufs Herz an dieser Stelle - wenn sie gut geschrieben sind, dann fühle ich mich in 9 von 10 Fällen eher den "fiesen Antagonisten" zugetan. Das setzt aber wirklich voraus, dass sie eine gute Hintergrundgeschichte haben. Dabei muss es nicht unbedingt eine 'Entschuldigung' für ihr Verhalten geben wie traumatische Kindheit oder früher Tod der Eltern oder etwas in der Art. Aber ich möchte, dass der Antagonist nachvollziehbar für mich ist. Dass er nicht einfach nur böse ist um des böse sein Willens, wenn ihr versteht was ich meine. Diese ganzen Superhelden-Schurken, die einfach nur die Welt zerstören wollen... das ist für mich dann wieder nicht greifbar. Vielleicht steh ich deshalb nicht so auf Superhelden-Storys :D Auf jeden Fall gehöre ich in den meisten Fällen tatsächlich zu den Sympathisanten der 'Bösen'.

Konkret auf mein Buch bezogen muss ich allerdings passen. Die "Bösen" sind hier quasi die Regierung, die Wärter der Lager und noch einige andere, von denen ich es nicht erwartet hätte. In meinem Buch bin ich momentan ziemlich eindeutig Team-Ruby und um mich davon abzubringen müsste da jetzt schon ein sehr glaubhafter Bösewicht daher kommen +g+

Und ihr? Blütenweiße Weste, immer auf Seiten der Helden? Oder keimt da nicht vielleicht doch in dem ein oder anderen ein Fünkchen Sympathie für die Antagonisten? Seid ehrlich!

Liebe Grüße






Cover Monday #30 - Zwölf Leben


Eine Aktion von The emotional Life of Books

Auch ich hab mich diese Woche an den Septembererscheinungen gütlich getan und musste feststellen: Nächsten Monat kommt richtig viel optisch Schönes! Aber ich musste mich natürlich entscheiden und habe das auch getan:


"Zwölf Leben" - Ayana Mathis

Als Hattie ihre erstgeborenen Zwillinge Philadelphia und Jubilee taufte, war das Ausdruck einer großen Hoffnung. Hatte der Norden, die »Wiege der Freiheit«, den Schwarzen, die aus dem Süden kamen, nicht Gleichheit und Wohlstand versprochen? Und schmeckte das Leben in dem kleinen Haus an der Wayne Street nicht nach Zukunft? Hattie wird noch viele weitere Kinder bekommen, und von ihren Hoffnungen werden sich nur wenige erfüllen. Schmerz über Versagen und Schicksalsschläge überschatten Hatties Dasein. Es ist ein Schmerz, der sich fortschreibt in die nächste Generation. Doch diese Saga um eine außergewöhnliche Frau und ihre zwölf Kinder, die als Geschichte der Great Migration beginnt und sich zum Tableau mit zwölf Einzelporträts über das ganze zwanzigste Jahrhundert weitet, ist trotz Scheitern und Enttäuschung ein vitales Epos – voller Lebenskraft und verhaltener Zärtlichkeit, voller Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Bitterkeit.

Das Buch hatte ich vor einer ganzen Weile mal ausgeliehen und bin leider nicht zum Lesen gekommen dann, aber die auffälligen Farben hatten mich da direkt angesprochen. Das Orange springt einfach ins Auge. Die Figuren finde ich sehr schön angeordnet und die Schrift passt schließlich auch sehr schön in das gesamte Bild. Das ist wirklich mal wieder ein Cover, an dem mir alles gefällt und die Geschichte finde ich noch dazu ziemlich interessant. Vielleicht finde ich ja doch mal Zeit für das Schätzchen.

Wie sieht es bei euch aus? Wir wirkt das Cover auf euch und würdet ihr das Buch tatsächlich in der Buchhandlung in die Hand nehmen?

Liebe Grüße






Comicrezension - Steam Noir: Das Kupferherz #2




 Titel: Steam Noir: Das Kupferherz 2
 Reihe: Steam Noir: Das Kupferherz #2
 Autor: Verena Klinke
 Illustration: Felix Mertikat
 Verlag: Cross Cult
 Seitenzahl: 64 Seiten
 Preis: 16,80€








ACHTUNG! TEIL 2 EINER REIHE! ENTHÄLT MÖGLICHERWEISE SPOILER ZU TEIL 1!

Wir sind zurück in Landsberg, wo Heinrich Lerchenwald, Frau D und Herr Hirschmann noch immer auf der Suche nach Hinweisen bezüglich der verschwundenen Mädchenleiche mit dem Kupferherz sind. Inzwischen kennen sie ihren Namen und ihre Familiengeschichte. Ausgerechnet der Arzt, der ihr das Kupferherz eingesetzt hat, hilft nun auch Lerchenwald nach einem Zwischenfall mit einer unregistrierten Seele. In der Zwischenzeit verschärft der Leonhardsbund sein Vorgehen gegen genau diese unregistrierten Seelen. Lerchenwald ist strikt dagegen, was ihn beruflich in Schwierigkeiten bringt - und dann taucht jemand auf, den der Bizarromant eigentlich für tot gehalten hat...

Die Atmosphäre des zweiten Teils der Steam Noir Reihe ist gewohnt düster, aber unheimlich faszinierend gestaltet. Der Zeichenstil von Felix Mertikat ist gleichbleibend schön und zieht einen gleich in den Bann. Benjamin Schreuder, der hinter der Story des Vorgängerbandes stand, hat das Steam Noir Team verlassen, aber Verena Klinke, die seine Nachfolge antritt, erweist sich darin mehr als würdig. Schon jetzt, im erst zweiten von vier Teilen, spitzt sich die Situation zu. Wer hat Lisas Leiche verschwinden lassen und warum ist alle Welt hinter diesem Kupferherz her? Ist es am Ende der Arzt selbst, weil es sich bei diesem Herzen um sein Meisterstück handelt? Obwohl nur 64 Seiten lang, zieht die Spannung merklich an. Noch liegt vieles im Unklaren, aber man hat bereits das Gefühl in vertrautes Terrain zurück zu kommen, wenn man die erste Seite aufschlägt. Landsberg ist trostlos und düster, aber man kommt trotzdem ein bisschen nach Hause beim Lesen. Und dass man in diesem Teil ein wenig mehr über Lerchenwald erfährt trägt nur noch dazu bei, dass man noch mehr wissen möchte. Über den Fall. Über Lerchenwald. Über die Welt.

Weil die Reihe mich jetzt richtig gepackt hat, gibt es von mir für den zweiten Teil der Steam Noir Reihe fünf Blümchen!


Aussehen: ♥♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥







BR - Hanna Jansen - Über tausend Hügel wandere ich mit dir




 Titel: Über tausend Hügel wandere ich mit dir
 Reihe: -
 Autor: Hanna Jansen
 Genre: Roman
 Verlag: Peter Hammer Verlag
 Seitenzahl: 303 Seiten
 Preis: 19,90€







"Die eingetretene Stille ließ Oliviers Schreie in Jeannes Ohren tausendfach nachhallen. Sie sah Maria aufgelöst in Tränen, sah die Großmutter in stoischer Ruhe dasitzen und ihre Pfeife rauchen, das faltige Gesicht der Sonne zugewandt. Und sie glaubte, niemals mehr im Leben wieder froh zu werden."

Sorglos und behütet wächst die kleine Jeanne in Ruanda auf. Doch ihre unbeschwerte Jugend hat ein jähes Ende, als kurz vor ihrem achten Geburtstag der Bürgerkrieg beginnt. Aus Nachbarn werden Mörder, aus Freunden Feinde, und hilflos muss das Mädchen mit ansehen, wie seine Familie grausam hingemetzelt wird. Erst bei Hanna Jansen, einer Frau, die bereits zehn Kinder aus aller Welt bei sich aufgenommen hat, findet das heimatlose Kind ein neues Zuhause. Doch im Gegensatz zu allen anderen möchte Jeanne nicht schweigen. Sie ist verwirrt und zugleich verärgert, dass in ihrer neuen Heimat, Deutschland, so Wenige wissen, wo Ruanda eigentlich liegt und noch weniger etwas über die Hintergründe des Bürgerkriegs, der heute als Genozid bekannt ist, wissen. Deshalb erzählt sie mit Hilfe ihrer neuen Mutter ihre Geschichte und wie sie es als einzige ihrer Familie schaffte dem Völkermord zu entgehen.

Aufgefallen ist mir das Buch zuerst wegen seines Covers. Ich hatte gleich eine Assoziation zu einem afrikanischen Mädchen. Dass es dann in dem Buch um den Völkermord in Ruanda geht, das wurde mir dann ja direkt auf dem Klappentext gesagt. Da ich mich für dieses schreckliche Ereignis ohnehin interessiere und auch schon den Spielfilm "Hotel Ruanda" unglaublich schockierend und zugleich auch spannend fand, habe ich mir etwas Zeit für Jeannes Geschichte genommen.
Die Geschichte ist von Jeanne selbst erzählt worden und von ihrer Pflegemutter Hanna Jansen aufgeschrieben und veröffentlich worden. Schon vorher war sie Autorin und hat so ihrer Tochter ein Sprachrohr verschafft. Das hatte allerdings nicht nur gute Seiten. Zwar erhielt das Werk Aufmerksamkeit und gewann sogar Preise, doch damit begann auch der Medienrummel, der es der Großfamilie schwer machte ein normales Leben zu führen. Deshalb wurde das Buch noch einmal von der Autorin überarbeitet und in dieser Neuauflage bei einem anderen Verlag gedruckt, damit sich gerade auch Kinder im Alter von Jeanne angesprochen fühlen und sich für das Schicksal der Gleichaltrigen interessieren.
Das Buch ist in mehrere Teile aufgeteilt, wobei ich an dieser Stelle etwas Probleme mit den Zeitsprüngen hatte, die vorgenommen wurden, um die Ereignisse und Jeannes Leben so gut wie möglich aufzuzeigen und wiedergeben zu können. Mir fehlten da leider etwas die genauen Jahreszahlen, weshalb ich zwischenzeitlich ziemliche Probleme hatte genau zu begreifen wie viel Zeit inzwischen vergangen war.
Der erste Teil spielt noch in Jeannes Kindertagen und erzählt viel von den Sommern, welche das Mädchen mit ihren Geschwistern und den ganzen Cousins und Cousinen bei ihrer Großmutter verbrachte. Dieser Teil wirkt sehr aus dem Zusammenhang herausgerissen und scheint auf den ersten Blick wenig mit der Geschichte des Völkermords zu tun zu haben, er enthält aber einen elementaren Teil von Jeannes Leben, der ihr ganzes Denken geprägt hat. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird deutlich, wieso auch diese kleine Vorgeschichte für das Leben des Mädchens wichtig ist.
Vermutlich ist es schwer ein solch heikles Thema wie den Völkermord in einem Roman umzusetzen, dennoch hätte ich mir hin und wieder etwas mehr Nähe gewünscht. Die Charaktere rücken immer wieder in sehr weite Ferne, was es deutlich schwerer macht sich in sie hineinzuversetzen und auch die Beobachtungen von Jeanne scheinen ab und an fast teilnahmslos. Das erschwert auf jeden Fall das Mitgefühl und verhindert vielleicht auch etwas die Möglichkeit den Schrecken wirklich nachempfinden zu können.
Jedes Kapitel beginnt oder endet mit einem kleinen Einschub aus dem aktuellen Leben des Mädchens, welchen die Autorin eingefügt hat. Manchmal sind es nur kurze Stücke, in denen es darum geht, dass sie eine Geschichte aus deiner Kindheit erzählst, welche sie von ihrer Großmutter gehört hat, dann sind es aber auch die Gedanken von Hanna Jansen, die sich darum sorgt, dass Jeanne das alles, was ihr zugestoßen ist, nicht richtig verarbeiten kann. Diese Einschübe erzeugen wiederrum tatsächlich eine unglaubliche Nähe und erleichtern zumindest das Hineinversetzen in die Autorin und Jeanne.
Die Kapitel sind allesamt recht kurz und der Schreibstil bleibt recht einfach. Vieles wirkt tatsächlich wie mit Kinderaugen gesehen und erzählt, so dass es leicht ist das Geschehen nachvollziehen zu können und der Text schnell und leicht lesbar ist. Auch Kinder sollten so kein Problem damit haben sich in die Lage von Jeanne hineinversetzen zu können, gerade auch, weil die großen politischen Zusammenhänge, die hinter dem Völkermord stehen, nicht erwähnt werden. Es geht um das, was Jeanne gesehen hat und wie sie es erlebt hat und sie hat selbst auch nichts von den Machenschaften verstanden. Alles, was sie weiß, ist die Tatsache, dass ihre Familie getötet wurde, von Menschen, die zuvor noch Freunde waren.

Insgesamt wurde mit der Geschichte sensibel umgegangen und versucht Jeannes Leben nachzuzeichnen. Mir persönlich fehlte dabei an einigen Stellen das Gefühl und die Nähe. Da wäre sicher noch mehr möglich gewesen. Dennoch wirft das Buch einen erschreckenden Blick auf den Völkermord in Ruanda und erzählt die Geschichte des kleinen Mädchens ausführlich nach. Vielleicht gibt dieses Buch gerade auch anderen Kindern Hoffnung, die eine schwere Zeit durchleben, denn auch Jeanne hat es geschafft in ihrer neuen Familie weiter zu leben und ein neues Zuhause aufzubauen.

Aussehen: ♥♥♥♥
 Charaktere: ♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥







Große und kleine Veränderungen

Hallo ihr lieben Leseratten.

An diesem Freitag wollte ich einfach mal ankündigen, dass es in nächster Zeit vielleicht das ein oder andere Buch hier geben wird, das ihr auf unserem Blog nicht unbedingt erwartet hättet.
Ich habe am Dienstag meine Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen und da ich gerade erst in die Abteilung der Kinder- und Jugendbücher eingeteilt wurde, werde ich entsprechend auch einiges aus diesem Bereich lesen.
Angefangen habe ich damit direkt heute schon und zwei ganz tolle Kinderbücher, für kleine Leseratten ab 8 Jahren unter die Lupe genommen. Dazu werde ich im Laufe der Zeit ganz normale Rezensionen auch schreiben, die dann auf der Rezensionsseite unter einer neuen Rubrik: Kinderbücher zu finden sein werden.

Ich wünsche euch allen ein ganz tolles Wochenende und viele schöne Lesestunden.


Zitat #13 - Helden in Schnabelschuhen

Es gibt einen Moment nach dem Aufwachen, der keine Vergangenheit und keine Zukunft kennt, nur leichte, unschuldige Gegenwart. Babysüß liegt man im Bett und weiß von nichts Bösem. Dann fährt das Gehirn hoch und lädt ein paar ausgesuchte Erinnerungen und die Beurteilungs-Software in den Arbeitsspeicher. Von einer Sekunde auf die andere verwandelt sich Leichtigkeit in Qual. Der morgendliche Sündenfall.
("Helden in Schnabelschuhen" von Anselm Neft, Seite 152)

TTT - Top Ten Thursday #27 - Freestyle


Diese Woche haben wir freie Hand! Einfach mal ein Thema aussuchen. Ich hab mir gedacht ich muss einfach an dieser Stelle mal präsentieren, welche zehn Bücher auf meiner Wunschliste wirklich ganz dringlich ganz weit oben stehen :)








# "Die Frau mit dem roten Schal" - Michel Bussi
# "Noch so eine Tatsache über die Welt" - Brooke Davis
# "That Night - Schuldig für immer" - Chevy Stevens
# "Alles so leicht" - Meg Haston
# "Prince Lestat" - Anne Rice
# "Die stille Frau" - A.S.A. Harrison
# "Sag nie ihren Namen" - James Dawson
# "Ich liebe dich nicht aber ich möchte es mal können" - Tessa Korber
# "Herrlichkeit" - Margaret Mazzantini
# "Die seltsame Reise mit meinem Bruder" - Renée Karthee

Ist vielleicht auch etwas dabei, das auf eurem Wunschzettel steht oder ihr vielleicht sogar schon gelesen habt? :)

Liebe Grüße


Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...