BR - Andreas Izquierdo - Romeo & Romy




 Titel: Romeo & Romy
 Reihe: -
 Autor: Andreas Izquierdo
 Genre: Roman
 Verlag: Insel
 Seitenzahl: 487 Seiten
 Preis: 14,99€

Vielen Dank an Lovelybooks und Autor Andreas Izquierdo für dieses Rezensionsexemplar im Rahmen der Leserunde!



"Was, glaubst du, wird am teuersten?" 
"Das Theater." 
"Ich meinte, auf was könnten wir am ehesten verzichten?" 
"Das Theater." 
"Emil!"

Romy hat gerade ihren Job als Souffleuse beim Theater verloren und dann stirbt auch noch Oma Lene. Sie kehrt in ihr Heimatdorf Großzerlitsch zurück, nur für eine Weile. Aber was sie dort vorfindet, entsetzt sie: die Alten des Dorfes, die in ihrer Kindheit wie eine Familie für sie waren, scheinen nur noch ein Ziel im Leben zu haben - möglichst schnell unter die Erde zu kommen. Romy beschließt zu bleiben und mehr noch. Sie will dem Dorf und den Alten wieder Leben und Lebensfreude einhauchen, indem sie aus Oma Lenes alter Scheine ein elisabethanisches Theater baut und dort Romeo & Julia auf die Bühne bringt. Doch für dieses finanzielle und zwischenmenschliche Mammut-Projekt braucht sie ausgerechnet die Hilfe von Schürzenjäger Ben.

Ich hatte das große Glück zu den glücklichen Teilnehmern der von Andreas Izquierdo persönlich begleiteten Leserunde auf Lovelybooks zu werden. Und wie kann man ein Buch schon besser genießen als in direktem Austausch mit dem Autor?
Die Idee aus einer alten Scheune ein elisabethanisches Theater zu bauen, mitten im Nirgendwo, um damit einem alternden Dorf wieder neues Leben einzuhauchen, ist skurril. So skurril wie ich es von Izquierdos bisherigen Büchern gewohnt bin und liebe. Wir begleiten Romy, deren Schauspielkarriere nicht so läuft wie sie es sich vorgestellt hat, zurück in ihr Heimatdorf Großzerlitsch. Der Name täuscht, das Dörfchen am Ende der Welt hat vielleicht eine Handvoll Einwohner. Und weil es nur noch zwei freie Grabstellen auf dem dorfeigenen Friedhof gibt und keiner bei den Nachbarn in Kleinzerlitsch liegen will, versucht diese Handvoll Einwohner möglichst zeitnah ins Gras zu beißen. Was so absurd angefangen hat, dass man sich nur lachend an die Stirn fassen konnte, entwickelt unerwarteten Tiefgang. Nach und nach lernt man die Alten besser kennen, entdeckt ihre persönlichen Macken und Geschichten. Daneben ist Romy eine unheimlich sympathische Protagonistin, auch wenn es zeitweise etwas anstrengend ist sie zusammen mit Ben zu ertragen. Er ist einfach ein unmöglicher Typ und sie dauerhaft geladen, wenn er in ihrer Nähe ist. Beste Voraussetzungen, oder?
Romy auf ihrem Weg zum elisabethanischen Theater und der sächsischen Variante von Romeo & Julia zu begleiten war aufwühlend, schön und traurig zugleich. Ein Buch, bei dem man lachen und vielleicht auch ein bisschen weinen kann.

Andreas Izquierdo beweist mit diesem Roman wieder einmal, wie er aus skurrilen Ideen nicht nur humorvolle, sondern auch ergreifende Geschichten spinnen kann. Von mir gibt es vier verdiente Blümchen und eine klare Leseempfehlung!


Aussehen: ♥♥♥♥♥
 Spannung: ♥♥♥♥
 Schlüssigkeit: ♥♥♥♥
 Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥
 Schreibstil: ♥♥♥♥♥









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